Ich hatte Vater schon mehrfach von Sebastian erzählt dessen Artikel über Zigaretten er gelesen
hatte. Heute habe ich ihm ein Gespräch gemailt, das ich letzte Nacht mit Sebastian geführt hatte.
Sebastian Flad: sind diese gutachten wirklich so endgültig?
Christine Salzer: sie sind orientierung
Sebastian Flad: ok. das heißt, es könnte auch noch andere gutachten geben, die anders ausfallen und dir vielleicht den weg zur wiederzulassung ebnen?
Christine Salzer: es sind die menschen, mit denen ich am engsten zusammen bin, die da die berichte schreiben
Sebastian Flad: wie? uh. das hört sich ja ... irgendwie schwierig an. fast wie denunziation
Christine Salzer: es ist liebe. das sind die menschen, mit denen ich lebe
Sebastian Flad: konntest du dir aussuchen, wer von ihnen berichte schreibt?
Christine Salzer: sie machen sich sorgen um mich. ich habe sie ausgesucht. vater zum beispiel hat deinen zigaretten-artikel mit meinem blog verglichen. bei meinem blog sah er nicht durch, deinen artikel hat er sofort kapiert. du konzentrierst dich stärker auf den leser
Sebastian Flad: das ist aber kein geeigneter vergleich. du schreibst deinen blog, um deine gedanken zu sortieren. ich habe den zigarettentext aus reinem interesse an der sache und deswegen geschrieben, weil ich etwas darstellen wollte, nämlich die widersinnigkeit des zigarettenkonsums. ich finde deinen blog in sich schlüssig. für das was er ist, tagebuch, reflexionsort, ist er auch nachvollziehbar. es ist ja dein privater blog, den du für dich schreibst. nicht, um etwas darzustellen
Sebastian Flad: schlaf gut, christine
Dienstag, 14. August 2012
Montag, 13. August 2012
Einen Tag, nachdem ich beim SWR über Zyankali geschrieben habe, meldet der Sender einen Unfall mit Blausäure.
Die Zeiten, in der ich mich durch die Synchronizität von Unfallmeldungen schocken ließ, sind zum Glück vorbei. Ein Risperdal-Benefit. Das Denken ist dadurch strukturierter. Allerdings bin ich weniger belastbar. Außerdem verkürzt es die Lebenszeit.
Richard hatte mich zu einerDemo eingeladen.
Ich weiß noch, wie ich zu meinem sechsten Geburtstag eine Leistenbruch-OP bekam. Bei der Narkoseeinleitung fragte mich die Schwester: "Magst du lieber Schokolade oder Marzipan?" Darauf ich: "Schokolade." "Ich habe aber nur Marzipan." Was den Geruch auslöste, weiß ich bis heute nicht. Ich nahm an, es war Chloroform. Aber das riecht süßlich, schreibt Wikipedia, marzipanähnlich eher Blausäure.
Gerüche zu beschreiben, fällt mir schwer. Oft erinnere ich mich kaum.
Die Zeiten, in der ich mich durch die Synchronizität von Unfallmeldungen schocken ließ, sind zum Glück vorbei. Ein Risperdal-Benefit. Das Denken ist dadurch strukturierter. Allerdings bin ich weniger belastbar. Außerdem verkürzt es die Lebenszeit.
Richard hatte mich zu einerDemo eingeladen.
Ich weiß noch, wie ich zu meinem sechsten Geburtstag eine Leistenbruch-OP bekam. Bei der Narkoseeinleitung fragte mich die Schwester: "Magst du lieber Schokolade oder Marzipan?" Darauf ich: "Schokolade." "Ich habe aber nur Marzipan." Was den Geruch auslöste, weiß ich bis heute nicht. Ich nahm an, es war Chloroform. Aber das riecht süßlich, schreibt Wikipedia, marzipanähnlich eher Blausäure.
Gerüche zu beschreiben, fällt mir schwer. Oft erinnere ich mich kaum.
Muss gleich an Nachbar Tim Lenihan denken, wenn ich das lese.
Mein nächster Treff wird auf dem Schillerplatz sein. Da ist zwar kein Platz für ein Schachbrett, aber ich kann quatschen ohne X. beim Kellnern zu stören.
Hier eine Kopie aus dem SWR-Forum, falls der Beitrag dort gelöscht wird. Er stammt von 21:00 Uhr:
Direkte Zahlen zu Tavor-Toten hatte das Statistische Bundesamt heute keine.
Bei 5.844 Personen wurden 2010 psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen als unmittelbare Todesursache angegeben. (Darunter würden auch Tavor-Tote fallen, falls sich der, der den Totenschein ausstellt, dazu durchringt, das so auf dem Totenschein zu vermerken. Stattgehabte Verordnungen erscheinen nicht zwingend auf dem Totenschein. So ist es auch nicht zwingend, dass ein Tod nach Tavor-Gabe als unnatürliche Todesursache dokumentiert wird und dadurch erfassbar wäre.)
Bislang liegen dem Statistischen Bundesamt nur Daten zur Gesamtmortalität für die einzelnen psychiatrischen ICD-Positionen vor. Ein Zusammenhang der Sterbefälle mit stationärer Unterbringung und der Vergabe von speziellen Medikamenten wie Tavor kann mit den dem Bundesamt zur Verfügung stehenden Daten zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht hergestellt werden.
Quelle: Statistisches Bundesaamt, DESTATIS, Todesursachenstatistik
Spz kurz schrieb:
-------------------------------------------------------
> Dr. M. Riemer, RA aus Brühl, hat eine Arbeit
> über den Hochstapler Postel ins Netz gestellt.
> Postel hatte sich Anstellungen als Psychiater und
> sogar als Amtsarzt ( man muss sich das mal
> vorstellen ) erschlichen, obwohl er nicht die
> geringste Ausbildung vorweisen konnte.
Postel hatte entscheidend dazu beigetragen einen Gegenkongress während des Weltkongresses zur Zwangspsychiatrie in Dresden 2007 zu initiieren und ist als Quereinsteiger inzwischen Schirmherr der Irrenoffensive.
[www.iaapa.de]
Direkte Zahlen zu Tavor-Toten hatte das Statistische Bundesamt heute keine.
Bei 5.844 Personen wurden 2010 psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen als unmittelbare Todesursache angegeben. (Darunter würden auch Tavor-Tote fallen, falls sich der, der den Totenschein ausstellt, dazu durchringt, das so auf dem Totenschein zu vermerken. Stattgehabte Verordnungen erscheinen nicht zwingend auf dem Totenschein. So ist es auch nicht zwingend, dass ein Tod nach Tavor-Gabe als unnatürliche Todesursache dokumentiert wird und dadurch erfassbar wäre.)
Bislang liegen dem Statistischen Bundesamt nur Daten zur Gesamtmortalität für die einzelnen psychiatrischen ICD-Positionen vor. Ein Zusammenhang der Sterbefälle mit stationärer Unterbringung und der Vergabe von speziellen Medikamenten wie Tavor kann mit den dem Bundesamt zur Verfügung stehenden Daten zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht hergestellt werden.
Quelle: Statistisches Bundesaamt, DESTATIS, Todesursachenstatistik
Spz kurz schrieb:
-------------------------------------------------------
> Dr. M. Riemer, RA aus Brühl, hat eine Arbeit
> über den Hochstapler Postel ins Netz gestellt.
> Postel hatte sich Anstellungen als Psychiater und
> sogar als Amtsarzt ( man muss sich das mal
> vorstellen ) erschlichen, obwohl er nicht die
> geringste Ausbildung vorweisen konnte.
Postel hatte entscheidend dazu beigetragen einen Gegenkongress während des Weltkongresses zur Zwangspsychiatrie in Dresden 2007 zu initiieren und ist als Quereinsteiger inzwischen Schirmherr der Irrenoffensive.
[www.iaapa.de]
Ich war bei Martina. Endlich sind die Berichte für das Gutachten vollständig. Jetzt brauche ich sie nur noch kopieren und einen Termin bei Morgner besorgen. Sie sind ziemlich beknackt, so dass damit zwar die Rente weitergezahlt, aber keine Wiederzulassung zu erlangen sein wird. Einmal stigmatisiert, immer stigmatisiert. Der ganze Kampf war sinnlos. Pech.
Dem Statistischen Bundesamt liegen Daten zur Gesamtmortalität für die angegebenen ICD-Positionen vor. Ein Zusammenhang mit stationärer Unterbringung und Sterbefällen sowie auch die Vergabe von speziellen Medikamenten, wie z. B. Tavor kann mit den dem Amt zur Verfügung stehenden Daten nicht hergestellt werden.
Immerhin eine Frage war es wert.
Immerhin eine Frage war es wert.
Sonntag, 12. August 2012
Der selbstzerstörerischste Mensch, der mir in den letzten Jahren begegnet ist. Ursprünglich hatte ich ihn nur angesprochen, um bei werweisswas wieder im Forum schreiben zu können. Dann hat er mir geholfen im Wissenschaftsministerium zu arbeiten und noch vorher mit seinen an sich scheußlichen Steinen und Räucherwerk einen schönen Moment erzeugt. 5:26 Uhr war das. Kurz darauf musste er auf Arbeit. Ich war entspannt wie lange nicht. Schuld daran war auch die Zeitansage. Wenig später wanderte die Mutter seines Kindes mit seinem Kind nach Island aus. Wenn ich etwas absolut nicht glaube, dann, dass er mich versteht, noch weniger, dass ich ihn jemals verstanden habe. Am wenigsten in dem Moment, in dem er beschloss Ritalin zu nehmen. Ich versuchte immer den zu sehen, der ihm gesagt haben könnte, dass das eine gute Idee sei. Fakt ist, es ist sein Weg. Da muss er nicht für mich gut sein. In einer schwarzen Minute habe ich mir mal vorgestellt, er macht das alles nur, um mich zu schockieren. Und da war es schon gut, diese Geräuschtapete im Raum zu wissen, etwas Gleichzeitiges, das wenn schon nicht vertraut, so doch auch nicht völlig fremd ist. Etwas Kontinuierliches. Als er dann Wochen später über zunehmende Impotenz klagte, habe ich nur geschwiegen, statt nach dem Ritalin-Benefit zu fragen. Es ist sein Leben. Es ist die idiotischste Idee, die es gibt, bei sich selbst ADHS zu vermuten und dann auch noch Ritalin zu schlucken. Selbstzerstörerisch ist das. In jedem Fall fremd. Und freudlos. Wie seine Steine. Radio ist schon gut. Dabei hat er so ein Leuchten in den Augen, das all die Trostlosigkeit gar nicht vermuten lässt. Irgendwann hat er mit ebendiesem Leuchtblick einen Steineladen in der Neustadt eröffnet. Ich war nie dort.
Wenn ich Melissa höre, bin ich jedes Mal aufs Neue verzweifelt. Zuzuhören ohne eingreifen zu können, fällt mir schwer.
"Zuverlässig und kompetent", sagt Jan Garcia grad. Allmählich lässt die Verzweiflung nach.
Tim schreibt, Burma ist schön. Am liebsten würde ich es Nina sagen. Aber sie hat die Mail ja auch bekommen. Rosel, Werner, Gertrud und Sepp habe ich sie vorgelesen. Ich sehne mich so nach Nina Lachen und Tims Strahlen, jetzt nach der Tonaufzeichnung umso mehr.
Der größte Trost ist Tims "Bis Gleich!"
Puh, ich weine schon wieder. Es ist ein Albtraum, aus dem es kein Aufwachen gibt. Wann kann ich Nina endlich wieder wie früher sprechen? Rosel sagt: "Da mussten wir alle durch. Loszulassen ist schwer." Nina fehlt mir so. Ich bin verzweifelt. Auch wenn ich ab und an ihre Stimme höre. Warum braucht sie so viel Distanz? Was ist da, was sie sonst so sehr stört? Ich fühle mich wie ein Versager. Vielleicht schenkt sie mir ja ein Foto, damit ich sie anschauen kann. Verdammt, war ich grausam zu Rosel, als ich mich plötzlich von ihr zurückgezogen habe, nur weil ihr Sohn sich in meine Freundin verliebt hatte. Es ist wie Sterben.
"Zuverlässig und kompetent", sagt Jan Garcia grad. Allmählich lässt die Verzweiflung nach.
Tim schreibt, Burma ist schön. Am liebsten würde ich es Nina sagen. Aber sie hat die Mail ja auch bekommen. Rosel, Werner, Gertrud und Sepp habe ich sie vorgelesen. Ich sehne mich so nach Nina Lachen und Tims Strahlen, jetzt nach der Tonaufzeichnung umso mehr.
Der größte Trost ist Tims "Bis Gleich!"
Puh, ich weine schon wieder. Es ist ein Albtraum, aus dem es kein Aufwachen gibt. Wann kann ich Nina endlich wieder wie früher sprechen? Rosel sagt: "Da mussten wir alle durch. Loszulassen ist schwer." Nina fehlt mir so. Ich bin verzweifelt. Auch wenn ich ab und an ihre Stimme höre. Warum braucht sie so viel Distanz? Was ist da, was sie sonst so sehr stört? Ich fühle mich wie ein Versager. Vielleicht schenkt sie mir ja ein Foto, damit ich sie anschauen kann. Verdammt, war ich grausam zu Rosel, als ich mich plötzlich von ihr zurückgezogen habe, nur weil ihr Sohn sich in meine Freundin verliebt hatte. Es ist wie Sterben.
Hab grad drei Bewertungspunkte gekriegt. Stundenlang schinde ich mich beim BPE-Facebook-Auftritt, im SWR-Forum, beim Statistischen Bundesamt, Xing und im Blog ohne Feedback. Aber kaum pupse ich in den Blaster, kommt eine Reaktion. Sogar Sebastian meldet sich. UND: TIM MAILT!!!!!!!!!!!!! Und das vier Stunden, nachdem ich ihn um ein Lebenszeichen gebeten habe!!! Er liebt mich! Burma ist wunderbar, ich liebe das Land, in dem Tim so schnell zu erreichen ist.
Ich will auch auf die Vanity Fair Titelseite, wenn ich dann so schön aussehe.
Ich will auch auf die Vanity Fair Titelseite, wenn ich dann so schön aussehe.
Bahrs Einlassungen zum lebensverkürzenden Tavor-Einsatz sind beunruhigend.
Tavor-Gabe und aktive Sterbehilfe voneinander abzugrenzen, ist im Einzelfall wahrscheinlich schwer. Was wäre es schlimmstenfalls? Totschlag oder doch schon Mord?
"Gibt es Zahlen zur stationären im Verhältnis zur Gesamtmortalität von Betroffenen mit den folgenden Störungen nach ICD-10?", habe ich das Statistische Bundesamt gefragt.
F00-F09 Organische, einschließlich symptomatischer psychischer Störungen
F10-F19 Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen
F20-F29 Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen
F30-F39 Affektive Störungen
F40-F48 Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen
F50-F59 Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren
F60-F69 Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen
F70-F79 Intelligenzminderung
F80-F89 Entwicklungsstörungen
F90-F98 Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend
F99 Nicht näher bezeichnete psychische Störungen
Die ICD-Nummer steht dann ja auch auf dem Totenschein. Traumhaft wäre es, dabei den zeitlichen Zusammenhang mit der Gabe von Tavor und anderen Wirkstoffen rekapitulieren zu können. Eine Dokumentationspflicht für Verordnungen und ihren Zeitpunkt müsste ja vorliegen.
Ein psychiatrieerfahrener in der Pharma-Industrie arbeitender Chemiker erklärte mir 2008, wie psychopharmakologische Wirkstoffe tierexperimentell getestet werden: Die Atemdepression ist beabsichtigt, denn der Wegfall der Sniffing-Reaktion bei der Laborratte ist Maß für ihre Wirksamkeit. Die Grenze zwischen normalem und stereotypem Schnüffeln ist aber schwer skalierbar.
Dass Zyankali, ein seinerzeit breit eingesetztes Rattengift, auch in Auschwitz in dann höherer Dosierung eingesetzt wurde, ist vielleicht noch bekannt. Zyankali greift auch in die Atmung ein und zwar in die innere Atmungskette. Ein schnelles und damit lautloses inneres Ersticken war das damalige Ziel der Anwender.
Pulsoxymetrie ist auch heute in der Psychiatrie unüblich, lediglich in einer Uniklinik Stroke Unit ist sie mir dieses Jahr kurzzeitig aufgefallen. Dabei konnte ich aber auch nicht sehen, wie das Signal weitergeleitet oder ausgewertet wurde. Denn was nutzt einem Somnolenten ein Monitor?
Schade, dass es zwischen dem rezeptfreien Neurexan und dem harten Geschoss Tavor so wenige Wirkungsabstufungen gibt.
Biochemiker scheinen Wirkstoffe willkürlich systematisieren. Die Einen nennen sie Insektizide, die Anderen Psychopharmaka. Schaust du auf die Strukturformeln, staunst du über Parallelen. Letztendlich ist der Einsatzort namensgebend. Dass in der Generationsfolge des Psychiatriebetroffenen dann als Nebenwirkung Effekte auftreten, die beim Insektizid ursprünglich beabsichtigt waren, ist für den Betroffenen, um nicht zu sagen Erfahrenen, mehr als ärgerlich.
Aber das Problem ist alt. Das erste Mal, dass ich persönlich über Parallelen zwischen Mensch und Insekt nachdachte, war bei der Einführung des Genmais made by Monsanto in Europa. Damals brach die Generationsfolge bei einem Schmetterling, dem Admiral, durch Genmais vollständig ab. Will sagen, es kam nicht wie unter dem breit eingeführten Carbamazepin zu Missbildungen sondern zum vollständigen Fruchttod.
Aber darüber nachzudenken, was das Verspeisen von Genmais für den Menschen von heute bedeutet und was sich damit für die Psychiatrieerfahrenen von morgen ergibt, ob vielleicht in den Pharmaindustrielaboren der Zukunft der Abbruch der Generationsfolge psychopharmakologisch programmiert wird, mag ich nicht vorhersagen. Fakt ist, dass Körperverletzung in der Psychiatrie schwerer nachweisbar ist als in anderen Fachgebieten.
Puh, hab kalte Füße: Hab dem Statistischen Bundesamt die Anfrage geschickt ohne vorher eine Kopie zu machen. Das wird sowieso nix.
Ein Schuss in den Ofen wie die Anfrage an Hoppe nach Gremien zur beruflichen Rehabilitation. Aber die hatte sowieso keinen Sinn, zumal er nur "Schreiben Sie der DGPPN", geantwortet hat und kurz danach gestorben ist. Jetzt habe ich ein Stück Altpapier mit seiner Unterschrift. Ich kann das berühren, was ein Inzwischen-Toter angefasst hat.
Es ist alles so ausweglos. Bevor ich mich an jemanden herangetastet habe, ist er nicht mehr erreichbar. Aber vielleicht ist das bei einem Bundesamt anders als bei einer Kammer. Hauptsache, es kostet nichts. Es soll ja nur ein Artikel werden und keine Doktorarbeit.
Tavor-Gabe und aktive Sterbehilfe voneinander abzugrenzen, ist im Einzelfall wahrscheinlich schwer. Was wäre es schlimmstenfalls? Totschlag oder doch schon Mord?
"Gibt es Zahlen zur stationären im Verhältnis zur Gesamtmortalität von Betroffenen mit den folgenden Störungen nach ICD-10?", habe ich das Statistische Bundesamt gefragt.
F00-F09 Organische, einschließlich symptomatischer psychischer Störungen
F10-F19 Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen
F20-F29 Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen
F30-F39 Affektive Störungen
F40-F48 Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen
F50-F59 Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren
F60-F69 Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen
F70-F79 Intelligenzminderung
F80-F89 Entwicklungsstörungen
F90-F98 Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend
F99 Nicht näher bezeichnete psychische Störungen
Die ICD-Nummer steht dann ja auch auf dem Totenschein. Traumhaft wäre es, dabei den zeitlichen Zusammenhang mit der Gabe von Tavor und anderen Wirkstoffen rekapitulieren zu können. Eine Dokumentationspflicht für Verordnungen und ihren Zeitpunkt müsste ja vorliegen.
Ein psychiatrieerfahrener in der Pharma-Industrie arbeitender Chemiker erklärte mir 2008, wie psychopharmakologische Wirkstoffe tierexperimentell getestet werden: Die Atemdepression ist beabsichtigt, denn der Wegfall der Sniffing-Reaktion bei der Laborratte ist Maß für ihre Wirksamkeit. Die Grenze zwischen normalem und stereotypem Schnüffeln ist aber schwer skalierbar.
Dass Zyankali, ein seinerzeit breit eingesetztes Rattengift, auch in Auschwitz in dann höherer Dosierung eingesetzt wurde, ist vielleicht noch bekannt. Zyankali greift auch in die Atmung ein und zwar in die innere Atmungskette. Ein schnelles und damit lautloses inneres Ersticken war das damalige Ziel der Anwender.
Pulsoxymetrie ist auch heute in der Psychiatrie unüblich, lediglich in einer Uniklinik Stroke Unit ist sie mir dieses Jahr kurzzeitig aufgefallen. Dabei konnte ich aber auch nicht sehen, wie das Signal weitergeleitet oder ausgewertet wurde. Denn was nutzt einem Somnolenten ein Monitor?
Schade, dass es zwischen dem rezeptfreien Neurexan und dem harten Geschoss Tavor so wenige Wirkungsabstufungen gibt.
Biochemiker scheinen Wirkstoffe willkürlich systematisieren. Die Einen nennen sie Insektizide, die Anderen Psychopharmaka. Schaust du auf die Strukturformeln, staunst du über Parallelen. Letztendlich ist der Einsatzort namensgebend. Dass in der Generationsfolge des Psychiatriebetroffenen dann als Nebenwirkung Effekte auftreten, die beim Insektizid ursprünglich beabsichtigt waren, ist für den Betroffenen, um nicht zu sagen Erfahrenen, mehr als ärgerlich.
Aber das Problem ist alt. Das erste Mal, dass ich persönlich über Parallelen zwischen Mensch und Insekt nachdachte, war bei der Einführung des Genmais made by Monsanto in Europa. Damals brach die Generationsfolge bei einem Schmetterling, dem Admiral, durch Genmais vollständig ab. Will sagen, es kam nicht wie unter dem breit eingeführten Carbamazepin zu Missbildungen sondern zum vollständigen Fruchttod.
Aber darüber nachzudenken, was das Verspeisen von Genmais für den Menschen von heute bedeutet und was sich damit für die Psychiatrieerfahrenen von morgen ergibt, ob vielleicht in den Pharmaindustrielaboren der Zukunft der Abbruch der Generationsfolge psychopharmakologisch programmiert wird, mag ich nicht vorhersagen. Fakt ist, dass Körperverletzung in der Psychiatrie schwerer nachweisbar ist als in anderen Fachgebieten.
Puh, hab kalte Füße: Hab dem Statistischen Bundesamt die Anfrage geschickt ohne vorher eine Kopie zu machen. Das wird sowieso nix.
Ein Schuss in den Ofen wie die Anfrage an Hoppe nach Gremien zur beruflichen Rehabilitation. Aber die hatte sowieso keinen Sinn, zumal er nur "Schreiben Sie der DGPPN", geantwortet hat und kurz danach gestorben ist. Jetzt habe ich ein Stück Altpapier mit seiner Unterschrift. Ich kann das berühren, was ein Inzwischen-Toter angefasst hat.
Es ist alles so ausweglos. Bevor ich mich an jemanden herangetastet habe, ist er nicht mehr erreichbar. Aber vielleicht ist das bei einem Bundesamt anders als bei einer Kammer. Hauptsache, es kostet nichts. Es soll ja nur ein Artikel werden und keine Doktorarbeit.
Mich zu erinnern, nutzt wenig, um weniger Angst um Tim zu haben. Liebe ist das wahrscheinlich nicht. Es ist so destruktiv. Meine größte Hoffnung: Das Visum in den Iran könnte von Bangkok aus schwerer zu beantragen sein, weil man die Gespräche nicht vollständig in Englisch oder Thailändisch führen kann. Es bleibt dabei: Der nächste sichere Termin ist der 3. September, der erste Schultag, für den ich ihn allerdings schon mal entschuldigen sollte.
Samstag, 11. August 2012
Hab heute den ersten Tag ein Probe-Abo der DNN, daher auch die Bemerkung zu Rany. Er ist heute auf der DNN-Titelseite. Interessant war auch die Seite mit dem Fernsehprogramm.
Auf Pro7 läuft die "The Big Bang Theory". Hab geschlagene vier Minuten reingezappt und dann RTL mit "Familien im Brennpunkt" bis zum bitteren Ende gesehen. Die Story war trostlos. Gespielt wurde sie von Laienschauspielern. Sie endete vor Gericht.
Gestern fragte Vater mich, was Anja von mir hat. Statt ihm zu sagen, die redaktionelle und die Buchhaltungsarbeit, fühlte ich mich nur verletzt und bat ihn die Frage Anja selbst zu stellen. Ich war zu verblüfft, als er wissen wollte, wofür sie mich bezahlt. Gestellt hatte er mir die Frage, nachdem er meinen Blog und das Posting von Sebastian zum Zigarettenkonsum gelesen hatte. Bin reif für eine Runde Fernschach mit Vater.
Gegen Mutter habe ich noch nie Schach gespielt, Boccia auch noch nicht. Was, wenn die Metallkugeln die Garagenauffahrt hinunterrollen und gegen das Tor prallen?
Ich lade grad ein Interview zum Abtippen runter und will nachher joggen. So gegen Abend. Und ins Solarium. Mal sehen, was ich schaffe.
Wow, Ambu! Hab lange nicht mehr gebeutelt.
Vater hat vom Fernschach Kopfschmerzen ohne Bildschirm, nur mit Telefon Kopfschmerzen gekriegt.
Ausverkauft :(
Das Joggen verschiebe ich auf Morgen. Solarium auch. Das Interview hat der Pressemensch nur zum Teil aufgezeichnet. Vier Minuten von zwei Stunden.
Wochenende. Heimkino zum Grauburgunder. Fernsehen ist doch ganz nett. Auch der Wein.
Radio.
Das Foto ist aus der Zeit, in der ich 90 x 140 cm große Disy-Bilder in der Centrumgalerie verkauft habe. Erstaunlich viele haben da zugegriffen. Dabei bin ich alles Andere als locker und entgegenkommend. Die Bilder waren eben frisch. Grad Jugendliche, die nach Köln oder Bayern gezogen sind, um dort zu arbeiten, haben mehrfach zugegriffen. In dem Raum scheint jetzt ein O2-Geschäft zu sein. Inzwischen habe ich eine Porträteinstellung an meinem Handy entdeckt, mit der die Haut nicht so aschfahl ausschaut. Aber 2010 war ich auch noch nicht im Solarium. 20 Minuten Lichtflut sind das jedesmal mit dem Ergebnis, dass ich gesünder ausschaue und mich lebensfroher fühle.
Auf Pro7 läuft die "The Big Bang Theory". Hab geschlagene vier Minuten reingezappt und dann RTL mit "Familien im Brennpunkt" bis zum bitteren Ende gesehen. Die Story war trostlos. Gespielt wurde sie von Laienschauspielern. Sie endete vor Gericht.
Gestern fragte Vater mich, was Anja von mir hat. Statt ihm zu sagen, die redaktionelle und die Buchhaltungsarbeit, fühlte ich mich nur verletzt und bat ihn die Frage Anja selbst zu stellen. Ich war zu verblüfft, als er wissen wollte, wofür sie mich bezahlt. Gestellt hatte er mir die Frage, nachdem er meinen Blog und das Posting von Sebastian zum Zigarettenkonsum gelesen hatte. Bin reif für eine Runde Fernschach mit Vater.
Gegen Mutter habe ich noch nie Schach gespielt, Boccia auch noch nicht. Was, wenn die Metallkugeln die Garagenauffahrt hinunterrollen und gegen das Tor prallen?
Ich lade grad ein Interview zum Abtippen runter und will nachher joggen. So gegen Abend. Und ins Solarium. Mal sehen, was ich schaffe.
Wow, Ambu! Hab lange nicht mehr gebeutelt.
Vater hat vom Fernschach Kopfschmerzen ohne Bildschirm, nur mit Telefon Kopfschmerzen gekriegt.
Ausverkauft :(
Das Joggen verschiebe ich auf Morgen. Solarium auch. Das Interview hat der Pressemensch nur zum Teil aufgezeichnet. Vier Minuten von zwei Stunden.
Wochenende. Heimkino zum Grauburgunder. Fernsehen ist doch ganz nett. Auch der Wein.
Radio.
Das Foto ist aus der Zeit, in der ich 90 x 140 cm große Disy-Bilder in der Centrumgalerie verkauft habe. Erstaunlich viele haben da zugegriffen. Dabei bin ich alles Andere als locker und entgegenkommend. Die Bilder waren eben frisch. Grad Jugendliche, die nach Köln oder Bayern gezogen sind, um dort zu arbeiten, haben mehrfach zugegriffen. In dem Raum scheint jetzt ein O2-Geschäft zu sein. Inzwischen habe ich eine Porträteinstellung an meinem Handy entdeckt, mit der die Haut nicht so aschfahl ausschaut. Aber 2010 war ich auch noch nicht im Solarium. 20 Minuten Lichtflut sind das jedesmal mit dem Ergebnis, dass ich gesünder ausschaue und mich lebensfroher fühle.
Puh. Aufzuwachen und Kauli zu hören war heute eins. Hab mich an ihn gewöhnt, auch wenn mir Groke nach wie vor schon beim Aufwachen fehlt. Aber heute hatte ich wenigstens die Tasse daheim. Die stand die letzten Monate in der Knochenmarkspende.
Vor allem spielt Kauli jetzt "Your body is a wunderland".
To be is to do,
to do is to be,
dobedobedobedo.
Irgendwann schalte ich auch wieder den Fernseher an, spätestens wenn ich den Receiver gekauft habe. Aber da warte ich erst mal den Gerichtsentscheid zu Kabel Deutschland ab und die Nachricht, ob Groke beim SWR Fernsehen arbeitet. Bis dahin ist das Gerät ein Fremdkörper.
Heute ist das richtige Jogging-Wetter. Erst mal zur Post, die zweite 3-in-1-Allwetterjacke zurückbringen. Die 42 steht mir im Moment besser als die 40. Alles wird gut. In Ruhe.
... und action! Rany bringt sein zweites Album raus. Nina sagt nicht, ob sie wieder das Cover macht.
Heute Abend kellnert Nina wieder in der Vorstadt. Ich wäre gerne dort.
Heute Mittag kam mir auf dem Heimweg vom Striesen-Center ein Jogger in orangem Shirt mit Stirnlampe entgegen und lachte mir zu. Ein schöner Weg.
Vor allem spielt Kauli jetzt "Your body is a wunderland".
To be is to do,
to do is to be,
dobedobedobedo.
Irgendwann schalte ich auch wieder den Fernseher an, spätestens wenn ich den Receiver gekauft habe. Aber da warte ich erst mal den Gerichtsentscheid zu Kabel Deutschland ab und die Nachricht, ob Groke beim SWR Fernsehen arbeitet. Bis dahin ist das Gerät ein Fremdkörper.
Heute ist das richtige Jogging-Wetter. Erst mal zur Post, die zweite 3-in-1-Allwetterjacke zurückbringen. Die 42 steht mir im Moment besser als die 40. Alles wird gut. In Ruhe.
... und action! Rany bringt sein zweites Album raus. Nina sagt nicht, ob sie wieder das Cover macht.
Heute Abend kellnert Nina wieder in der Vorstadt. Ich wäre gerne dort.
Heute Mittag kam mir auf dem Heimweg vom Striesen-Center ein Jogger in orangem Shirt mit Stirnlampe entgegen und lachte mir zu. Ein schöner Weg.
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