Im August 2004 war ich die ersten Tage allein. Es war schlimm ohne Tim.
Mein letztes versandtes Posting, bevor das Notebook kaputtging:
Mitteilung von biggi (24.10.2004 09:51:04):
biggi über »schornsteinnah«
[zum Original-Text]
> ist bei manchen Häusern der Blitzableiter. Manche Nutzer schätzen aber andere Leitungsstrukturen mehr. Wasseruhren, Luftfeuchte, Eichenleichen... Es gibt so vieles.
Das erste Mal richtig gegruselt habe ich mich, als zeitgleich bei mir das Trinkwasser und im Weserstadion das Licht ausfiel. Aber als Groke dann behauptete, dass er per Handy sendet, konnte ich mich schnell entspannen. Überall können die Filter ja doch nicht gleichzeitig ausfallen. Immerhin gibt es ja noch LAN-Kommunikation.
Nein, das Notebook war nicht kaputt, es war Schrott. Der Blitz hatte angeblich eingeschlagen, während ich einen Text blastete, der FrankElstner, VerstehenSieSpaß und IchWünscheIhmDieMordkommissionAufDenHals enthielt, was mir angesichts diverser Unfallmeldungen, die ich als inszeniert einordnete, angemessen erschien. Genau in dem Moment, in dem ich auf Senden klickte, gab das Notebook den Geist auf. Das mit dem Überspannungsschaden durch Blitzschlag besagte jedenfalls das Versicherungsgutachten. Es hatte die Hauptplatine zerfetzt. Nein, es war ein Haarriss, was aber auf dasselbe hinauslief, erzählte Voyager, als sie mir Monate später in die Geschlossene Ersatz brachte.
Ich selbst hatte zu dem Zeitpunkt weder Blitz noch Donner wahrgenommen. Danach ging nichts mehr. Keine einzige Diode flackerte mehr. Das Teil war nur noch Schwerkraft. Ich saß in Tims Kinderzimmer, das Notebook auf seinem Hocker und diverse Umzugskartons um mich herum, und starrte verdutzt auf den schwarzen Monitor. So nah hatte ich den großen Unsichtbaren noch nie erlebt. Religiös bin ich aber nicht geworden.
Inzwischen müsste ich in meinen Tagebüchern blättern, um mich tatsächlich daran zu erinnern, welchen terrestrischen Sender ich Weihnachten 2004 gehört hatte. Wahrscheinlich hatte ich zwischen Jump und PSR hin- und hergezappt, da mein Notebook immer noch kaputt war.
In der Psychiatrie dann im Februar 2005 lernte ich zufällig einen Auto-Mechatroniker kennen, der an einem Diagnoseplatz arbeitete. Meine erste Frage an ihn: Wird die Automatik von CD oder durch Internet-Downloads programmiert? Beides ginge. Ob per Funk Störungen an der Automatik denkbar seien, habe ich mir dann nicht mehr zu fragen getraut. Es ist schon lange her - 2005. Inzwischen war die Befürchtung schon Gegenstand eines Thrillers, also Geschichte. Ich selber habe ihn nicht gesehen, aber meine Psychologin. Und das ist auch schon wieder lange her.
Moses Wolf ist grad bei Matuschke. Kai Karsten meditiert über trockene Unterschenkel. Schlafenszeit.
22. September 2012, um 10 Uhr:
Was diese aufgeregte Gedankenkette auslöste? Ich hatte den Blaster über das Stichwort "Ich" aufgerufen, bekam den Blast "Ich höre Groke" und hörte im nächsten Moment Kai Karsten die Verkehrsmeldungen mit "Obachte" abschließen, einem Wort, das ich sofort Groke zuordnete. Das allein genügte schon, sofort zurückzublättern. Da spielte es kaum noch eine Rolle, dass wenig später Wolf bei Matuschke war.
Freitag, 21. September 2012
Petra scheint in der Sendung "MDR um Zwölf" vom 30.August 2012 um 11:45 Uhr in dem Beitrag "Querbeet" beim Tomatenpflücken zu sehen zu sein.
Christoph Buhl war scheinbar froh, als ich ihn anrief. Seine Stimme klang ein bisschen wie die von Matthias, Petras Freund. Buhl ist Petras Betreuer. Ich hab ihm gesagt, dass Petra keine Psychopharmaka will, dass die Behandlung gegen ihren Willen erfolgt und dass das neuerdings nicht rechtens sei. Das sei ihm alles bekannt, wechsle aber. Auch die Unterbringung erfolge nicht gegen ihren Willen. Es sei eher so, dass sie andernorts eher in den Maßregelvollzug geraten würde. Andernorts meint die Zwangsbehandlung im Uniklinikum Leipzig, wo sie mehrfach übergriffig geworden sei, so dass die Gefahr bestünde, dass ein Richter tatsächlich den Maßregelvollzug verfüge.
Nachdem Petra mir erzählt hatte, dass ihr bei der Polizei jemand gesagt habe, jemand wie sie gehöre aufgehängt, rief ich Dirk Welzel an, der beim Gericht arbeitet. Ob eine Strafanzeige oder eher eine Dienstaufsichtsbeschwerde angemessen sei, wollte ich wissen. Eine Strafanzeige ginge schon, sagte er. Aber da stünde Aussage gegen Aussage und sie riskiere im Gegenzug eine Verleumdnungsklage. Außerdem sei der Kontext wichtig. Es gebe schon Häftlinge, die einen reizen. In Erregung fielen schon Worte, die man nicht so meine. Nicht jeder, der IchBringDichUm sage, setze das auch um.
Das kam mir bekannt vor. 1992 hat unser damaliger Nachbar in Gegenwart seines Anwalts und unseres damaligen Hausverwalters angekündigt, Martin zu erschießen, ohne dass sich danach jemand daran erinnern wollte. Das tat weh. Damals hatte ich auch nur versucht Martin zu beruhigen, statt sofort eine Strafanzeige auszulösen. Der Nachbar war eben ein Choleriker. Und das blieb er auch.
Aber bei Strafvollzugsbeamten lege ich einen anderen Maßstab an.
Petra schwärmt von Elbingerode. Man könne dort gut Psychopharmaka ausschleichen.
Dirk glaubte mir nicht, dass auch in den letzten Jahren Zehntausende zwangssterilisiert wurden. Hab ihm den Link zur österreichischen Behindertenbeauftragten gemailt. In Deutschland ist die Lage ähnlich: Eine Sterilisation aus medizinischen Gründen darf nach § 1905 BGB erfolgen, "wenn der Betroffene auf Dauer einwilligungsunfähig bleibt" und "wenn ohne den Eingriff eine Schwangerschaft wahrscheinlich wäre". Das widerspricht der UN-Behindertenrechtskonvention.
Christoph Buhl war scheinbar froh, als ich ihn anrief. Seine Stimme klang ein bisschen wie die von Matthias, Petras Freund. Buhl ist Petras Betreuer. Ich hab ihm gesagt, dass Petra keine Psychopharmaka will, dass die Behandlung gegen ihren Willen erfolgt und dass das neuerdings nicht rechtens sei. Das sei ihm alles bekannt, wechsle aber. Auch die Unterbringung erfolge nicht gegen ihren Willen. Es sei eher so, dass sie andernorts eher in den Maßregelvollzug geraten würde. Andernorts meint die Zwangsbehandlung im Uniklinikum Leipzig, wo sie mehrfach übergriffig geworden sei, so dass die Gefahr bestünde, dass ein Richter tatsächlich den Maßregelvollzug verfüge.
Nachdem Petra mir erzählt hatte, dass ihr bei der Polizei jemand gesagt habe, jemand wie sie gehöre aufgehängt, rief ich Dirk Welzel an, der beim Gericht arbeitet. Ob eine Strafanzeige oder eher eine Dienstaufsichtsbeschwerde angemessen sei, wollte ich wissen. Eine Strafanzeige ginge schon, sagte er. Aber da stünde Aussage gegen Aussage und sie riskiere im Gegenzug eine Verleumdnungsklage. Außerdem sei der Kontext wichtig. Es gebe schon Häftlinge, die einen reizen. In Erregung fielen schon Worte, die man nicht so meine. Nicht jeder, der IchBringDichUm sage, setze das auch um.
Das kam mir bekannt vor. 1992 hat unser damaliger Nachbar in Gegenwart seines Anwalts und unseres damaligen Hausverwalters angekündigt, Martin zu erschießen, ohne dass sich danach jemand daran erinnern wollte. Das tat weh. Damals hatte ich auch nur versucht Martin zu beruhigen, statt sofort eine Strafanzeige auszulösen. Der Nachbar war eben ein Choleriker. Und das blieb er auch.
Aber bei Strafvollzugsbeamten lege ich einen anderen Maßstab an.
Petra schwärmt von Elbingerode. Man könne dort gut Psychopharmaka ausschleichen.
Dirk glaubte mir nicht, dass auch in den letzten Jahren Zehntausende zwangssterilisiert wurden. Hab ihm den Link zur österreichischen Behindertenbeauftragten gemailt. In Deutschland ist die Lage ähnlich: Eine Sterilisation aus medizinischen Gründen darf nach § 1905 BGB erfolgen, "wenn der Betroffene auf Dauer einwilligungsunfähig bleibt" und "wenn ohne den Eingriff eine Schwangerschaft wahrscheinlich wäre". Das widerspricht der UN-Behindertenrechtskonvention.
Donnerstag, 20. September 2012
Im Krankenhaus nur mal eben kurz verhungert: Intensivtherapie.
Irl Hirsch von der University of Washington School of Medicine in Seattle hält es angesichts dieser Unsicherheit für ratsam, die Blutzuckerziele nicht zu anspruchsvoll zu setzen. Oder auf DDR-Deutsch: Was du nicht aufzeichnest, kann nicht gegen dich verwendet werden. Wann ist ein Tod tatsächlich natürlich?
Praktikum bei Uwe Stuhrberg
Oeserin
Irl Hirsch von der University of Washington School of Medicine in Seattle hält es angesichts dieser Unsicherheit für ratsam, die Blutzuckerziele nicht zu anspruchsvoll zu setzen. Oder auf DDR-Deutsch: Was du nicht aufzeichnest, kann nicht gegen dich verwendet werden. Wann ist ein Tod tatsächlich natürlich?
Praktikum bei Uwe Stuhrberg
Oeserin
Kaffee-Peeling
Ob es eine Übersicht der Medikamente mit der Nebenwirkung Schilddrüsenunterfunktion gibt? Ich habe Lust, die Rote Liste umzukippen und den Inhalt nach Nebenwirkungen zu sortieren, grad für die Geriatrie. Ob das dem Heilmittelwerbegesetz widerspricht? Es ist eines der verbraucherfeindlichsten Gesetze, das ich kenne. Mutter nimmt seit kurzem acht Medikamente und hat seitdem Schilddrüsenunterfunktion.
Aber totalitär wie das deutsche Gesundheitswesen organisiert ist, gibt es mittlerweile zwar vereinzelte Selbsthilfegruppen aber keinerlei Medikamenten-Nebenwirkungskataloge, die das Waschzettelwissen a la Rote Liste zusammenfassen.
Nur wenn ich das jetzt zu schreiben beginnen würde, wäre meine BU-Rente der Ärzteversorgung weg. Also bleibe ich bei aller Nächstenliebe lieber beim Lifestyle-Journalismus. Wo beginnt Solidarität? Bestimmt nicht beim Beziehen von Hartz IV zum Retten der Allgemeinheit. Dann hätte ich wahrscheinlich doch eine inkurable Psychose. Wer so bescheuert ist, lebt hier im falschen System. Mit wem verdammt soll ich mich solidarisieren wenn nicht mit dem, der mich tatsächlich auch unterstützt? Ich war lange genug arbeitslos. Sämtliche Versager dieses Landes als Lobby, gestalkt durch einen Alkoholiker.
Verdammt, so ein Nebenwirkungskatalog wäre schon gut. Bloß wer finanziert das Teil? Die Stiftung Warentest?
Hab mich vor lauter Schreck gleich im Blog abgemeldet.
Ein Online-Katalog mit Zugangsbeschränkung wie die Rote Liste ist schon ein Hammer. Aber ein Staat der sich Krankenversicherungsbeiträge als alleinseligmachendes Instrument geschaffen hat, hat es nicht anders verdient. Ein Gesundheitsmarkt wäre schon toll, statt dieses Herrschaftswissen abzuschotten.
"Ja, ich finde es auch toll", blubbert Matuschke auch grad. Keine Ahnung, was er meint. Er wird schon wissen, was er will.
Ein Hauch Sozialismus-Nostalgie mitten in Europa - die deutsche Krankenversicherung. Obama droht sie den Amis inzwischen auch an. Bin gespannt, ob er damit Stimmen fängt. Dann haben die dort bestimmt noch mehr Psychiatriekosten als bisher.
Petra hat angerufen. Sie will raus und will nicht raus. Ihre Mutter habe ihr gesagt, sobald die Zwangspsychiatrie wegfalle, bleibe nur der Maßregelvollzug. Die Beiden lieben sich auf eine anstrengende Weise. Die Mutter habe ihr schon mit vier Jahren gesagt, dass sie ins Heim müsse. Hab Petra trösten wollen, indem ich sie darauf hinwies, dass sie sie immerhin nicht hat sterilisieren lassen, wie es Zehntausende andere getan haben. Aber der Trost war wahrscheinlich auch nur schwach. Der sicherste Schutz vor diesen Sterilisationen wäre gewesen, wenn die Eltern kostenbeteiligt worden wären. Aber das deutsche Versicherungssystem federt das ja alles ab. Und irgendeine Ethikkommission segnet das bestimmt auch in den kommenden Jahrzehnten ab, egal wie laut die Betroffenen ihre Schadensersatzansprüche geltend zu machen versuchen. Das Grundgesetz ist in dem Fall wahrscheinlich genausowenig Orientierung wie der Katzenjammer nach vollbrachter Kastration. Ich komme schon wieder vom Hundertsten ins Tausendste. Nur wegen der bescheuerten Zugangsbeschränkung für die Rote Liste. Groke fehlt mir. Den jetzt hören zu können wäre schön.
Vielleicht wäre der TÜV ein Ansprechpartner für die Schwarze Liste als Pendant zur Roten Liste. Aber so hoch kann die Vergütung gar nicht sein, wie ich sie bräuchte, um ohne BU-Rente auszukommen.
Anja will jetzt auch einen Wellness-Teil in die Disy reinnehmen. Hab auf mein dann fälliges Gehalt hingewiesen. Das genügte.
Es ist schon zum Kotzen. Ich wäre schon gern lauter. Das Leben ist kurz. Verdammt, was ist wirklich wichtig? Ich werde erst mal abwarten, was Mutters Hausarzt sagt, außer dass die Unterfunktion leicht zu korrigieren ist. Alles wird gut.
Positiv zu denken tut gut. An einem Nebenwirkungskatalog zu schreiben macht krank und miesepetrig. Lifestyle-Journalismus ist schon das Beste für mich. Vielleicht findet sich ja jemand im BMG mit schreiberischen Ambitionen, der übervatermäßig die Pharmalandschaft wichten will.
Was macht jemand, der zu faul zum Schreiben ist? Er mailt.
From: christine
Sent: Thursday, September 20, 2012 9:42 PM
To: patientenbeauftragter@bmg.bund.de
Cc: Nina Hagen
Subject: Patientenrechtegesetz
Lieber Herr Zöller,
ermutigt durch Ihre Posteingangsbestätigung hier nun eine erneute Mail zum Patientenrechtegesetz zur Passage “Aufklärungspflicht”:
Gegenwärtig ist mit Hinweis auf das Heilmittelwerbegesetz der Zugang zur leicht gen Nebenwirkungskatalog zu kippenden Roten Liste beschränkt. Außerhalb des Gesundheitsmarktes wäre das eine undenkbare Bevormundung des Kunden. Wie hält es das BMG künftig im Zusammenhang mit der Zwangsmedikation Psychiatriebetroffener mit dem Zugang dieser Patientengruppe zur Roten Liste, zumal der Therapeut hier durch den Gesetzgeber nicht zwingend zur Aufklärung verpflichtet ist?
Herzlich
Christine Salzer
Ob es eine Übersicht der Medikamente mit der Nebenwirkung Schilddrüsenunterfunktion gibt? Ich habe Lust, die Rote Liste umzukippen und den Inhalt nach Nebenwirkungen zu sortieren, grad für die Geriatrie. Ob das dem Heilmittelwerbegesetz widerspricht? Es ist eines der verbraucherfeindlichsten Gesetze, das ich kenne. Mutter nimmt seit kurzem acht Medikamente und hat seitdem Schilddrüsenunterfunktion.
Aber totalitär wie das deutsche Gesundheitswesen organisiert ist, gibt es mittlerweile zwar vereinzelte Selbsthilfegruppen aber keinerlei Medikamenten-Nebenwirkungskataloge, die das Waschzettelwissen a la Rote Liste zusammenfassen.
Nur wenn ich das jetzt zu schreiben beginnen würde, wäre meine BU-Rente der Ärzteversorgung weg. Also bleibe ich bei aller Nächstenliebe lieber beim Lifestyle-Journalismus. Wo beginnt Solidarität? Bestimmt nicht beim Beziehen von Hartz IV zum Retten der Allgemeinheit. Dann hätte ich wahrscheinlich doch eine inkurable Psychose. Wer so bescheuert ist, lebt hier im falschen System. Mit wem verdammt soll ich mich solidarisieren wenn nicht mit dem, der mich tatsächlich auch unterstützt? Ich war lange genug arbeitslos. Sämtliche Versager dieses Landes als Lobby, gestalkt durch einen Alkoholiker.
Verdammt, so ein Nebenwirkungskatalog wäre schon gut. Bloß wer finanziert das Teil? Die Stiftung Warentest?
Hab mich vor lauter Schreck gleich im Blog abgemeldet.
Ein Online-Katalog mit Zugangsbeschränkung wie die Rote Liste ist schon ein Hammer. Aber ein Staat der sich Krankenversicherungsbeiträge als alleinseligmachendes Instrument geschaffen hat, hat es nicht anders verdient. Ein Gesundheitsmarkt wäre schon toll, statt dieses Herrschaftswissen abzuschotten.
"Ja, ich finde es auch toll", blubbert Matuschke auch grad. Keine Ahnung, was er meint. Er wird schon wissen, was er will.
Ein Hauch Sozialismus-Nostalgie mitten in Europa - die deutsche Krankenversicherung. Obama droht sie den Amis inzwischen auch an. Bin gespannt, ob er damit Stimmen fängt. Dann haben die dort bestimmt noch mehr Psychiatriekosten als bisher.
Petra hat angerufen. Sie will raus und will nicht raus. Ihre Mutter habe ihr gesagt, sobald die Zwangspsychiatrie wegfalle, bleibe nur der Maßregelvollzug. Die Beiden lieben sich auf eine anstrengende Weise. Die Mutter habe ihr schon mit vier Jahren gesagt, dass sie ins Heim müsse. Hab Petra trösten wollen, indem ich sie darauf hinwies, dass sie sie immerhin nicht hat sterilisieren lassen, wie es Zehntausende andere getan haben. Aber der Trost war wahrscheinlich auch nur schwach. Der sicherste Schutz vor diesen Sterilisationen wäre gewesen, wenn die Eltern kostenbeteiligt worden wären. Aber das deutsche Versicherungssystem federt das ja alles ab. Und irgendeine Ethikkommission segnet das bestimmt auch in den kommenden Jahrzehnten ab, egal wie laut die Betroffenen ihre Schadensersatzansprüche geltend zu machen versuchen. Das Grundgesetz ist in dem Fall wahrscheinlich genausowenig Orientierung wie der Katzenjammer nach vollbrachter Kastration. Ich komme schon wieder vom Hundertsten ins Tausendste. Nur wegen der bescheuerten Zugangsbeschränkung für die Rote Liste. Groke fehlt mir. Den jetzt hören zu können wäre schön.
Vielleicht wäre der TÜV ein Ansprechpartner für die Schwarze Liste als Pendant zur Roten Liste. Aber so hoch kann die Vergütung gar nicht sein, wie ich sie bräuchte, um ohne BU-Rente auszukommen.
Anja will jetzt auch einen Wellness-Teil in die Disy reinnehmen. Hab auf mein dann fälliges Gehalt hingewiesen. Das genügte.
Es ist schon zum Kotzen. Ich wäre schon gern lauter. Das Leben ist kurz. Verdammt, was ist wirklich wichtig? Ich werde erst mal abwarten, was Mutters Hausarzt sagt, außer dass die Unterfunktion leicht zu korrigieren ist. Alles wird gut.
Positiv zu denken tut gut. An einem Nebenwirkungskatalog zu schreiben macht krank und miesepetrig. Lifestyle-Journalismus ist schon das Beste für mich. Vielleicht findet sich ja jemand im BMG mit schreiberischen Ambitionen, der übervatermäßig die Pharmalandschaft wichten will.
Was macht jemand, der zu faul zum Schreiben ist? Er mailt.
From: christine
Sent: Thursday, September 20, 2012 9:42 PM
To: patientenbeauftragter@bmg.bund.de
Cc: Nina Hagen
Subject: Patientenrechtegesetz
Lieber Herr Zöller,
ermutigt durch Ihre Posteingangsbestätigung hier nun eine erneute Mail zum Patientenrechtegesetz zur Passage “Aufklärungspflicht”:
Gegenwärtig ist mit Hinweis auf das Heilmittelwerbegesetz der Zugang zur leicht gen Nebenwirkungskatalog zu kippenden Roten Liste beschränkt. Außerhalb des Gesundheitsmarktes wäre das eine undenkbare Bevormundung des Kunden. Wie hält es das BMG künftig im Zusammenhang mit der Zwangsmedikation Psychiatriebetroffener mit dem Zugang dieser Patientengruppe zur Roten Liste, zumal der Therapeut hier durch den Gesetzgeber nicht zwingend zur Aufklärung verpflichtet ist?
Herzlich
Christine Salzer
Pflegenetz Sachsen
Petra ist am Dienstag letzte Woche im Querbeet beim Tomatenpflücken vom MDR gefilmt worden und will die Aufzeichnung sehen. Hab Bauer gefragt, ob ihm die Dreharbeiten aufgefallen sind und ob er weiß, wie die Sendung heißt.
Petra ist am Dienstag letzte Woche im Querbeet beim Tomatenpflücken vom MDR gefilmt worden und will die Aufzeichnung sehen. Hab Bauer gefragt, ob ihm die Dreharbeiten aufgefallen sind und ob er weiß, wie die Sendung heißt.
Es war alles so nah damals: Thees hatte Anke Engelke und Harald Schmidt am Mikro. Allzuoft wird das nicht vorgekommen sein, zumal ich in der Zeit oft SWR3 gehört hatte und es bemerkt hätte. Während ich Schmidt hörte, blastete ich meine Wut ins Weltweite. Im selben Moment kam er plötzlich auf Autisten zu sprechen, was ich selbstredend auf mein Statement bezog, als ob er mich wahrgenommen hätte.
Dieses Gedankenlautwerden, das mir zuletzt bei der "Unschuld der Moslems" auffiel, ist meistenteils Autosuggestion. Umso verblüffender ist für mich, dass so viele auf das Video reagierten, das für mich überhaupt nichts enthielt, was mich veranlassen könnte, es nicht wegzuklicken. Da war keinerlei Neugier in mir.
Hab grad nachgeschaut: Am 9. Dezember 2003 war Harald Schmidt bei Thees. Da das Blasterforum um die Zeit eine Lücke hat, kann ich es allerdings nicht beschwören. Alle Einträge vor dem 13. August 2004 um 17:50 Uhr sind von meiner IP aus nicht aufrufbar.
Gedankenlautwerden ... Natürlich ist es eher ein Überspringen der Stimmung beim Hören als das Phänomen EsRegnetWennIchWeine mit dem Umkehrschluss IchDarfNichtWeinenSonstRegnetEs. Trotzdem fasziniert es mich immernoch genauso wie der Umstand, dass das Licht im Kühlschrank immer genau dann angeht, wenn ich die Tür öffne.
Dieses Gedankenlautwerden, das mir zuletzt bei der "Unschuld der Moslems" auffiel, ist meistenteils Autosuggestion. Umso verblüffender ist für mich, dass so viele auf das Video reagierten, das für mich überhaupt nichts enthielt, was mich veranlassen könnte, es nicht wegzuklicken. Da war keinerlei Neugier in mir.
Hab grad nachgeschaut: Am 9. Dezember 2003 war Harald Schmidt bei Thees. Da das Blasterforum um die Zeit eine Lücke hat, kann ich es allerdings nicht beschwören. Alle Einträge vor dem 13. August 2004 um 17:50 Uhr sind von meiner IP aus nicht aufrufbar.
Gedankenlautwerden ... Natürlich ist es eher ein Überspringen der Stimmung beim Hören als das Phänomen EsRegnetWennIchWeine mit dem Umkehrschluss IchDarfNichtWeinenSonstRegnetEs. Trotzdem fasziniert es mich immernoch genauso wie der Umstand, dass das Licht im Kühlschrank immer genau dann angeht, wenn ich die Tür öffne.
Er war unterwegs. Scheurer. Von der Couch aus sehen die Wolkenbilder eindrucksvoller aus, als wenn man selbst in der Luft ist. Die Audiodatei zu haben wäre schon toll.
Nächste Woche arbeitet Gerlinde in der Redaktion. Ich bin gespannt, wie es ihr gefällt.
Inzwischen bezeichnen die Frühaufdreher Müller wechselweise als Latino der Herzen und Kimba, das Wildkalb, weil ihm die Zumba-Frauen im Sauna-Ruheraum zu laut waren.
Was war eigentlich so toll an dem 7.11.06 gegen 5.26 Uhr? André hatte seine bescheuerten Steine mitgebracht, von denen ich jeden einzelnen hasse. Inzwischen hat er damit ja einen ganzen Laden vollgestopft. Dazu hatte er eine spezielle Räucherschale aufgebaut. Ich weiß schon gar nicht mehr, ob es Weihrauch war. Er hatte wohl kurz vorher einen Massagekurs belegt oder jemanden kennengelernt, der ganz gut massierte, und wollte es selbst ausprobieren. Die Steine, die er dabei hatte, schauten aus wie Flusskiesel. Es hatte etwas von Sauna, ja Sauna mit Zeitansage. Das Fantastische an der Zeitansage war, dass sie weniger mich als André betraf, der nämlich wenig später auf Arbeit musste. Ich konnte liegenbleiben. Ein schöner Tag.
Und weil dieses Liegenbleibenkönnen für mich so antörnend war, habe ich in den folgenden Jahren den Wecker fast täglich 5.26 Uhr klingeln lassen. Meine Mutter fand die Idee bescheuert, aber die schläft ja auch nicht allein und könnte sich den Luxus daher nicht leisten, zumindest nicht täglich.
Inzwischen schluckt André angeblich Ritalin. Schneller, höher, weiter. Egal. Es ist nicht mein Leben. Mehr als meckern geht nicht.
Liegenbleiben zu können ist schon etwas Tolles. Zum Beispiel abends beim Einschlafen zu wissen, dass der Andere grad im Studio sitzen muss, während ich schlafe. Nein, es ist wirklich keine Schadenfreude. So, jetzt muss ich wirklich aufstehen, sonst komme ich zu spät.
Hab gestern auf Schmidt reagiert.
Nächste Woche arbeitet Gerlinde in der Redaktion. Ich bin gespannt, wie es ihr gefällt.
Inzwischen bezeichnen die Frühaufdreher Müller wechselweise als Latino der Herzen und Kimba, das Wildkalb, weil ihm die Zumba-Frauen im Sauna-Ruheraum zu laut waren.
Was war eigentlich so toll an dem 7.11.06 gegen 5.26 Uhr? André hatte seine bescheuerten Steine mitgebracht, von denen ich jeden einzelnen hasse. Inzwischen hat er damit ja einen ganzen Laden vollgestopft. Dazu hatte er eine spezielle Räucherschale aufgebaut. Ich weiß schon gar nicht mehr, ob es Weihrauch war. Er hatte wohl kurz vorher einen Massagekurs belegt oder jemanden kennengelernt, der ganz gut massierte, und wollte es selbst ausprobieren. Die Steine, die er dabei hatte, schauten aus wie Flusskiesel. Es hatte etwas von Sauna, ja Sauna mit Zeitansage. Das Fantastische an der Zeitansage war, dass sie weniger mich als André betraf, der nämlich wenig später auf Arbeit musste. Ich konnte liegenbleiben. Ein schöner Tag.
Und weil dieses Liegenbleibenkönnen für mich so antörnend war, habe ich in den folgenden Jahren den Wecker fast täglich 5.26 Uhr klingeln lassen. Meine Mutter fand die Idee bescheuert, aber die schläft ja auch nicht allein und könnte sich den Luxus daher nicht leisten, zumindest nicht täglich.
Inzwischen schluckt André angeblich Ritalin. Schneller, höher, weiter. Egal. Es ist nicht mein Leben. Mehr als meckern geht nicht.
Liegenbleiben zu können ist schon etwas Tolles. Zum Beispiel abends beim Einschlafen zu wissen, dass der Andere grad im Studio sitzen muss, während ich schlafe. Nein, es ist wirklich keine Schadenfreude. So, jetzt muss ich wirklich aufstehen, sonst komme ich zu spät.
Hab gestern auf Schmidt reagiert.
Mittwoch, 19. September 2012
Thorsten interviewt Adelheid Kastner, legt Iris auf und befragt sie danach zu Wahn, resp. zu Fritzl. Lelo entwickelte ihren Vibrator Iris Jahre, bevor der gleichnamige Titel der Go Go Dolls die Charts stürmte.
Etwas verwirrt habe ich währenddessen rohen Ingwer gegessen, mir vorgestellt inwendig von Parasiten zerfressen zu werden, die in seinen Wurzelnischen auf ihre Bestimmung warteten, und mit der Omnipotenz der beiden Zwiebeln gespielt, die ich auf die abscheulich zähe Bärlauchcreme gestreut hatte. So gefroren hatte ich das letzte Mal, als ich meine erste Gurke nach den blutigen Durchfällen mit Nierenversagen gegessen hatte, die bundesweit Schrecken verbreiteten. Fakt ist, ich stapele seit Wochen meine Küchenbrettchen, bevor ich sie reinige und lasse außerdem die Tassen mit Kaffeerest stehen, um das Schicksal zu provozieren. Offensichtlich genügen die 60 Grad im Geschirrspüler und das bisschen kochende Wasser zum Überbrühen des Kaffees, um die Keimzahl zu minimieren. Ob das schon Selbstgefährdung ist? Immerhin gehe ich mit dem Geschirrspüler nicht bis auf 40 Grad runter. Aber Sagrotan auf die Bretter zu sprühen tue ich meiner Leber nicht an.
Ich bin gespannt, ob Tim heute daran denkt, mir die Citycard zu bringen.
Etwas verwirrt habe ich währenddessen rohen Ingwer gegessen, mir vorgestellt inwendig von Parasiten zerfressen zu werden, die in seinen Wurzelnischen auf ihre Bestimmung warteten, und mit der Omnipotenz der beiden Zwiebeln gespielt, die ich auf die abscheulich zähe Bärlauchcreme gestreut hatte. So gefroren hatte ich das letzte Mal, als ich meine erste Gurke nach den blutigen Durchfällen mit Nierenversagen gegessen hatte, die bundesweit Schrecken verbreiteten. Fakt ist, ich stapele seit Wochen meine Küchenbrettchen, bevor ich sie reinige und lasse außerdem die Tassen mit Kaffeerest stehen, um das Schicksal zu provozieren. Offensichtlich genügen die 60 Grad im Geschirrspüler und das bisschen kochende Wasser zum Überbrühen des Kaffees, um die Keimzahl zu minimieren. Ob das schon Selbstgefährdung ist? Immerhin gehe ich mit dem Geschirrspüler nicht bis auf 40 Grad runter. Aber Sagrotan auf die Bretter zu sprühen tue ich meiner Leber nicht an.
Ich bin gespannt, ob Tim heute daran denkt, mir die Citycard zu bringen.
Injoyage berechnet bei Profilen die Übereinstimmung und schlägt mir verblüffenderweise den Kontakt zu einer offensichtlich äußerst religiösen Berliner Baptistin vor.
Moin :)
Moin :)
Dienstag, 18. September 2012
Die weißen Wände blenden ihn, gelblich-ocker findet er schöner.
Er ist eingeschränkt in der Selbstversorgung und der Alltagsbewältigung, sagt seine Hausärztin. Aber er will das Heim verlassen und wieder ins betreute Einzelwohnen. Sie hat ihn zum Psychologen, zum Psychotherapeuten und zur Ergotherapie überwiesen.
Bislang bekommt er gegen seinen Willen Melperon.
Hab ihn gefragt, was er morgen macht. Er will zur Hausärztin, um sich wegen einer Brille zum Augenarzt überweisen zu lassen, eine Überweisung zum Hautarzt und ein Rezept für fettreduzierte Nahrung holen.
Hab ihm außerdem geraten mithilfe der GESOP
- Leistungen der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung, SGB XII,
- Hilfen zum selbstbestimmten Leben in betreuten Wohnmöglichkeiten sowie
- Hilfen zur Teilhabe am gemeinschaftlichen und kulturellen Leben, SGB IX,
zu beantragen, die über Kostenträger der Sozialhilfe finanziert werden.
Er will sich auch an die Betreuungsbehörde und das Vormundschaftsgericht wegen eines neuen Betreuers wenden.
Die Betonzeitschiene kennt er nicht.
Tom Glas legt grad Wanna be sedated auf.
Er ist eingeschränkt in der Selbstversorgung und der Alltagsbewältigung, sagt seine Hausärztin. Aber er will das Heim verlassen und wieder ins betreute Einzelwohnen. Sie hat ihn zum Psychologen, zum Psychotherapeuten und zur Ergotherapie überwiesen.
Bislang bekommt er gegen seinen Willen Melperon.
Hab ihn gefragt, was er morgen macht. Er will zur Hausärztin, um sich wegen einer Brille zum Augenarzt überweisen zu lassen, eine Überweisung zum Hautarzt und ein Rezept für fettreduzierte Nahrung holen.
Hab ihm außerdem geraten mithilfe der GESOP
- Leistungen der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung, SGB XII,
- Hilfen zum selbstbestimmten Leben in betreuten Wohnmöglichkeiten sowie
- Hilfen zur Teilhabe am gemeinschaftlichen und kulturellen Leben, SGB IX,
zu beantragen, die über Kostenträger der Sozialhilfe finanziert werden.
Er will sich auch an die Betreuungsbehörde und das Vormundschaftsgericht wegen eines neuen Betreuers wenden.
Die Betonzeitschiene kennt er nicht.
Tom Glas legt grad Wanna be sedated auf.
In Grünzeug aß die Moderatorin Salat aus einem Parmesanschälchen. In der Bärensteiner 16 stellt auch jemand im Keller essbare Schalen her.
Hab Vater und Mutter gebeten, die Petition zu unterzeichnen, vergeblich. Mal sehen, wie Pia und Uwe reagieren. Jetzt hat Vater Kopfschmerzen, aber noch nicht unterschrieben. Immerhin hat Mutter erstmals in ihre Mailbox geschaut.
Nina ist ein Schatz: Sie hat aus Fuerteventura gesimst, dass sie angekommen ist.
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