Mittwoch, 29. August 2012

Das habe ich grad zwischen den Entwürfen gefunden:

Ich dünne grad mein Myspace-Profil aus, damit Nina sich unter "meinen" Dresdner Bands ein bisschen zurecht findet. Susanne Rohrer verwirrt: Wir haben die Hände in die Ellenbogen gestützt.
Meine Wunschliste für die nächsten Jahre, die ich hoffentlich nie vollständig abzuarbeiten brauche:

- Sorbit-, Lactose-, Fructose-Intoleranz ausschließen, ggf. Ernährungsberatung, die über http://www.reizdarmselbsthilfe.de/start/ernahrung.pdf hinausgeht
- Allergie gegen bestimmte Nahrungsmittel und dadurch erhöhte Darmpermeabilität (erhöhtes α1-Antitrypsin) ausschließen, ggf. schleimhautregenerierende und antiallergische Maßnahmen,
- Darmflora-Diagnostik, Pilznachweis im Stuhl, ggf. mikrobiologische Immunmodulation
Malabsorptionssyndrom ausschließen (Verdauungsrückstände untersuchen), ggf. in A, D, E, K, B12, Folsäure, sowie Kalzium, Eisen, Eiweiß und Spurenelemente substituieren
- Gallensäuren-Diagnostik, ggf. Ionenaustauscherharze (das habe ich nicht so richtig kapiert)
- Bauchspeicheldrüsenschwäche ausschließen, ggf. Gabe von Bauchspeicheldrüsenenzymen (PMN-Elastase)

Tim in Asien und die Lufthansa streikt. Hoffentlich fliegt Air Berlin trotzdem.
Gestern meldete sich Helga mit einer neuen Festnetznummer auf meinem Anrufbeantworter, war aber beim Rückruf nicht erreichbar. Karla hatte sie auch angerufen. Hab das Netzwerk seelische Gesundheit gebeten Gedächtnisprotokolle, Träume und Visionen anderer Psychiatrie-Erfahrener zu lesen und eigene Erfahrungen festzuhalten und auf einen Link von mir auf der BPE-Seite hingewiesen.
Kostenfreie Teilnahme für Journalisten unter Vorlage des Journalistenausweises ... Sweet Dreams. Mir ist einsam. Dort zu sein ist bestimmt mindestens so anstrengend wie die Arbeit im DHMD. Mir reicht der Stress in der Knochenmarkspende, um Widerstand, Fremd und damit Selbst zu spüren.

Dienstag, 28. August 2012

Puh, der eine Michi ist in Schwabing, der andere in Bogenhausen. Je näher man dran ist umso weniger Sorgen macht man sich scheinbar. Sogar die U-Bahn fährt weiter drunter durch, sagt der Bogenhausener Michi. Hab beide Michis gebeten nicht ans Fenster zu gehen, bis die Bombe kontrolliert gesprengt wurde. Das hatte Matuschke grad durchgesagt.

Vorbei. Fast vorbei. Die Häuser, Straßen und die U-Bahn sind noch gesperrt. In Bogenhausen war nix zu hören.

Schwabing brennt, hat die Polizei Micha Sailer gesagt. Tom Glas bestätigt das auch. Das Schicksal der beiden Sprengmeister sei ungewiss. Ich lese seit langem wieder mal Abendzeitung.

Ob der Name häufig ist? Stroh zum Puffern der Druckwelle zu nehmen und damit Schwabing in Brand zu setzen, grübel. Die Druckwelle muss trotzdem enorm gewesen sein, wenn breijvik-mäßig viele Fenster zu Bruch gingen.

Ich bin froh, dass der Bombenfund nicht in Striesen war.

In Oranienburg scheinen Bombenentschärfungen Alltag zu sein. Dort war ich allerdings auch nur einmal kurz zur Durchfahrt. Das Einzige, woran ich mich dort erinnere, war die Frau, die uns sagte: "Wenn Sie nach Orrranienburg wollen, müssen Sie nächste Strrraße rrrechts rrrein."

Das rollende R ist für mich seitdem gleichbedeutend mit Oranienburg und natürlich mit dem herausgeklappten Gebiss der Preusche beim "already, ready, ready"-Sagen im Englisch-Unterricht an der Kreuz. Das war auch ganz großes Kino.

Wie breitet sich eine Druckwelle aus? In den nächsten Jahren fahre ich in Schwabing lieber Rad als U-Bahn.
Der Übergang von Web- zu Kabelradio ist gewaltig. Das ganze Bühnenerleben beim Zuhören ist weg.

Montag, 27. August 2012

Um beim Kochen und beim Essen Kabelradio zu hören, brauche ich noch ein fünf Meter langes Kabel, das ich bei TECHNIKhouse bestellt habe. SWR Fernsehen ist spannend, auch wenn ich Grokes Stimme noch nicht wiederentdeckt habe.
Hab bei Xing einen Blaster-Link gesetzt, der vielleicht meine mehrjährige Rückzugsphase erklärt.

So, auch wenn dir die Links unverständlich sind, ist diese "Linkliste" für mich ein Notizzettel kurz vor dem Aufstehen.

BTW: Dieses Nabel- resp. Mittelpunkterleben habe ich schon wieder, sobald ich als scheinbar Einzige die Facebookseite des Bundesverbandes Psychiatrieerfahrener flute. Feedback ist schon etwas Existentielles, sonst fühle ich mich wie ein Amokläufer in der Wüste: die Sprache wird dann immer drastischer. Feedback von erwarteten Ansprechpartnern, nicht so bühnenmäßig, geblendet vom Spotlight, blind in der Menge. Lichtschachterleben hatte ich im DHMD genug. Zielscheibenmäßig war das, wie ein Kristallisationspunkt. OK, die Dreieinigkeit von Arztsein, journalistischem Goldgräbertum und persönlicher Betroffenheit als Psychiatrieerfahrener machten mich schon zum Mittelpunkt der Galaxis, auch wenn das vorort kaum erkennbar war.

2001 konnte ich nicht zuletzt dadurch kaum Zeitung lesen, ohne überall Bezüge zu meinem eigenen Handeln zu entdecken. Da entspannt zu bleiben und logisch zu reagieren, war schwer. Im Sowieso bekam ich den Rat, wenigstens das Fernsehen zu meiden. Aber das war für mich fast unmöglich. Gerade Hendrik Heys Blick in die Kamera schien mir einen sinnvollen Weg zu signalisieren: Hin zu Welt der Wunder und Redakteur in München werden. Aber so unkreativ wie 2006 dort hatte ich mich vorher nie und später selten erlebt. Das Einschalten des Mac in der dortigen Redaktion kam einem Ausschalten meines Hirns gleich. Es war wie Ersticken, die gesamte Ideenflut verebbte.
Die Radiostimmen verlieren ihre Unmittelbarkeit, sobald ich drei Geräte im Raum habe, mit denen ich sie hören könnte. Sie werden beliebig wie das jeweilige Gerät, als ob sie durch das Wiedergabegerät ihre Gestalt verändern. Übertragung als Formgebung.

Hab lediglich ein Drittel des Interviews bislang abgetippt. Ich habe schon dadurch, dass ich wusste, dass ich problemlos zurückspulen kann, seltener zurückspulen müssen, um mich an das Abzutippende zu erinnern.

Im Spiegel sehe ich aufgedunsen und gleichzeitig geschlaucht aus. Eigenartig, dass ich mich so erlebe. Hab jetzt das Bad-Radio, das lief, als ich mich im Spiegel sah, neben das Notebook gelegt, um zu sehen, was sich verändert.

Pläneschmieden zum Morgenkaffee. Die Powermännerserie und die Kongressstadtartikelpassagen mag ich erst als PDF an die Beschriebenen verschicken, sobald Anja ihr OK gegeben hat. Sonst wird es chaotisch.
Der Receiver ist da. Hab ihn angeschlossen und höre jetzt per Fernseher Bayern 3. Der Abstand tut gut. Statt der wenigen Zentimeter bis zum Notebook ist das Geräusch jetzt fast zwei Meter entfernt. Dadurch nehme ich mich selbst viel deutlicher wahr. Außerdem kann ich jetzt gleichzeitig Interview abtippen und Radio hören. Das ist bei dem heutigen Interview fast eine Erlösung.

Ich war heute weder im Solarium noch zum Sport. Schade.

Sonntag, 26. August 2012

Sebastian war da und hat mir die anderthalb Interview-Stunden so portioniert, dass ich leichter zurückspulen kann.

Während er da war, lief den ganzen Abend Bayern 3, damit ich nicht verpasste, ob Claus Kruesken "Soon Enough" spielt. Ich hatte es mir per Mail Minuten vor Sendebeginn gewünscht. Hat er nicht. Schade. Von 16 bis 20 Uhr hatte ich darauf gewartet, ob ganz Bayern Franz hört, statt Anjas Kurtzke-Interview abzutippen.

Beim Ergoogeln fremder Interview-Vokabeln bin ich auf den Norwegerpullover gestoßen, den es inzwischen wieder bis zur XL, also bis zur Größe 40, gibt. Hab gleich bei Ipressionen angerufen wo allerdings grad der PC streikte, so dass ich nicht erfahren konnte, wie die XL ausfällt. Bei 9,80 Euro Porto warte ich da lieber noch, bis der PC wieder funktioniert. Insgesamt 188,80 Euro sind zwar weit über meiner Schmerzgrenze, aber ich würde schon gern sehen, wie er mir steht. Ihn selbst zu stricken wäre ähnlich teuer.

Irgendwo im Hinterhof schreit ein Baby, heute schon etwas verhaltener als gestern, aber über Stunden. Ich höre es aber nur, wenn ich das Fenster öffne. Weder im Flur noch vom Hof aus kann ich das Schreien zuordnen, so dass ich keine Möglichkeit sehe mich einzumischen. Die Mutter scheint äußerst resolut zu sein. Mich würde nicht wundern, wenn das Schreien in eine Ritalin-Karriere mündet. Es ist hart. Radio zu Hören isoliert. Jetzt hat es aufgehört zu schreien. Vielleicht hat die Mutter sich jetzt endlich entschlossen, ihm bei der Wärme etwas zu trinken zu geben. Fremd, es ist extrem fremd. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass Nina und Tim geschrien haben. Nur an mein eigenes Schreien und Bettzipfelkauen bis zur Zahnfehlstellung im Gitterbett. Erfolgsmütter sind schon kompliziert. Jetzt schreit es wieder nachdrücklicher. Wann ruft man das Jugendamt? Eine Woche warte ich zu. Wie schreit ein Kind neben einer toten Mutter? Puh, mir ist gruslig.

Hab meine Eltern angerufen, ihnen von dem schreienden Kind erzählt und davon, dass Sebastian Flad es auch gehört hat. Den Hörer zum Fenster rausgehalten und gefragt, ob sie es auch hören. Dabei fühlte ich mich extrem blockwartmäßig. Es war peinlich. Sie hörten nichts. Aber schon als ich sie "Hört ihr das nicht?" fragte, reagierte in der selben Richtung eine beruhigend klingende Männerstimme. Ob es dieselbe Stimme war, die heute vormittag lautstark telefonierte, weiß ich nicht. Es ist alles so anonym. Sebastian Hagedorn, der grad Kuchen bäckt, hat nichts davon gehört. Stimmenhören ... Ich bin wütend. Vater sagt, ich soll das Schreien aufzeichnen. Aber mein Diktiergerät ist dafür nicht empfindlich genug.

Samstag, 25. August 2012

Kürbis, Möhren, roten Linsen, Tomaten, klarer Brühe, Kokosmilch, Ingwer, Knoblauch, Zwiebel, Cumin, Cayennepfeffer, Koriander, Zimt, Butter, Ricotta, Limette, Pfeffer und Salz - es wird Herbst. Immerhin trage ich heute die GHOST 5, Jump hat 27 Grad Maximum angesagt. Jetzt Nina und Tim sprechen zu können wäre toll.

Nina hat angerufen. Sie sitzt im Zug. Am 4. August feiern wir gemeinsam Tims Geburtstag. Das sei Chris´ Idee. Wo genau im Salzhaff sie kiten werden, weiß Basti.

Bayern 3

Freitag, 24. August 2012

Dresden hat Drescher gekündigt. Er bietet inzwischen Ganzkörpermassage im Suitess Hotel an.

Bin eigentlich froh, dass ich nicht mehr im OP bin, obwohl es schade um die vielen Anästhesiebücher ist, in denen ich schon lange nicht mehr geblättert habe. Aber es sind die, die ich am intensivsten gelesen habe, jahrelang Nacht für Nacht. Vielleicht sollte ich sie da hinstellen, wo bis jetzt meine Kochbücher stehen, sehen, wie es mir damit geht und überlegen, was mir tatsächlich gut tut - Kochen oder Arztsein. Vielleicht lässt sich beides verbinden.

Baden-Baden ist auch weit weg.

Jump im Webradio. Das Erste was mir auffällt? Mehr als eine Zeitansage in fünf Minuten.

Tim zu sehen tut gut! Yuhuu! Das Norwegermuster ist bei geschätzten 40 Grad verwirrend.

Garcia sagt grad in einem Jingle auf Jump "Hautnah" und kippt bei "Nah". Die Jumpredaktion ist komisch. Der hat die Passage garantiert mehrfach gesagt, perfektionistisch wie er ist. Egal. Die Geschmäcker sind verschieden. Hab grad erfahren, dass Poisel Stuttgarter ist, ausgerechnet während der bei Matuschke auf Sendung war, habe ich über "meinen" Stuttgarter auf der Etage geschrieben. Aber es war eine Aufzeichnung. Ich kann mich bei Matuschke gar nicht an Zeitansagen erinnern, aber der macht ja auch eine Show und keine Sendung. Poisel auf der Etage ... Dann hätten wir im Flur vielleicht tatsächlich Neonblockstreifentapete. Egal. Es ist alles egal. Gestern war jedenfalls mehr Leben auf dem Flur als sonst. Vier Leute gleichzeitig und die haben sogar miteinander geredet, dazu Frank hinter der Tür.