Sonntag, 23. September 2012

Leo fährt zum DSDS-Casting nach Jena, sagt sein Vater. Das erinnert mich an die Rezitatorenwettstreite, an denen ich als Kind teilgenommen hatte. Ich wurde damals sogar Moderator von "Jugend und Kunst" an der Kreuzschule, hatte aber nicht den Mut mich für ein Schauspielstudium zu bewerben, weil Konstanze sich nicht bewarb. Trotzdem hat es Spaß gemacht. Leider gibt es davon keine Aufzeichnung. Ich bin gespannt auf das Leuchten in Leos Augen. Mutter hatte damals sehr stark eingegriffen. Sie wollte ursprünglich Dramaturgie studieren, bevor sie direkt nach der Schule Lehrer wurde. Daran erinnerte ich mich, als ich das Interview mit Stephanie Stumph für die aktuelle Disy abtippte.

Apropos leuchtende Augen: Gestern stand im Konsum an der Kasse vor mir eine Oma mit Enkel. Sie hatte drei Überraschungseier gekauft und packte sie ein. Der Junge schaute zu und war ganz hin- und hergerissen.

Wenn mir etwas tatsächlich leid tut, dann der Umstand, dass ich Ferero nicht überzeugen konnte, mein Gesicht für eine Schlumpf-Figur zu verwenden, als Groke noch beim Radio arbeitete.

Kino.

Mein nächstes Jungbullen-Steak:
Chili; gemahlen
Kakaopulver
Paprika, mild
Brauner Zucker
Senfsamen
Salz
Schwarzer Pfeffer
Koriander
Oregano
Ingwerpulver
Steak
Öl

Alle Gewürze vermischen und in eine flache Schale geben. Ofen auf 220 Grad C vorheizen.

Öl in einer Pfanne stark erhitzen. Die Steaks salzen und pfeffern, dann in die Gewürzmischung legen und das Fleisch sanft hineindrücken, so dass die Gewürze gut haften.

Die Steaks zuerst von der gewürzten Seite drei bis vier Minuten braten, dann zwei Minuten von der anderen Seite.

Die Steaks dann auf ein Stück Alufolie geben und ca. 8 - 10 Minuten im Ofen garen lassen. Danach aus dem Ofen nehmen und 5 Minuten ruhen lassen, damit sich der Fleischsaft gut verteilen kann.



Cardamon hilft gegen Mundgeruch, habe ich grad gelesen. Jetzt weiß ich, warum der Gemüsehändler mir die Schoten geschenkt hat. So viel zur Romantik.




Als Patient hört man in der Regel, dass man schwerkrank sei und dass das Medikament erhöht werden müsse. Dazu aldebaran2008 am Dienstag, 11. September 2012, 06:39 Uhr: Die Kasse zahlt bereits heute nicht, wenn ein psychischer kranker Mensch nicht bis unmittelbar zur Entlassung "hoch suizidal" oder "floride psychotisch" ist (und wer einen Patienten in diesem dokumentierten Zustand entlässt, muss sich später im Zweifelsfall mit dem Staatsanwalt auseinandersetzen).
Grad kam ein Microsoft Update, das einen Neustart ausgelöst hat.

Samstag, 22. September 2012

Morgen treffe ich Albrecht bei Charlottes Enkel zur heißen Schokolade. Er arbeitet jetzt neben dem Maschinenbau-Studium bei der Ergo. -Vor anderthalb Jahren haben wir gemeinsam das Dresden-Buch, das Powerfrauen-Buch und Dresden-Bilder im Disy-Shop in der Centrumgalerie verkauft.

Heute schaut mein Goldsohn vorbei.

Marion Fuchs fragt grad nach Wunsch-Hits.

Was wäre, wenn die Blasterer alle zusammenziehen?

Oktoberfest

Hab eine Probe von Lierac Homme Diopti aus der Lotos Apotheke mitgebracht und sofort aufgetragen.

Vielleicht gehe ich morgen ins Kino. Erst mal sehen, was im Fernsehen kommt. Ich habe für diese Woche ein Kabel Digital Programmheft.

23:15 RBB Willkommen bei den Sch'tis
Hab meine 20-Jährige mit Tapiröl eingerieben und dazu extra ein neues Tuch gekauft. In vier Stunden ist sie trocken, sagt der Schuster.
Miriam hat sich gemeldet, sie ist die Erste, die nach dem Format fragt. Hochformat wird schon gut sein. Querformat hatte ich bei Zimo in Dresden nicht gebunden gesehen.

Hab heute Selleriestangen mit Erdnussbutter probiert: Es schmeckt. Eine Idee von "Kaffee oder Tee".

Da der Württemberger Rotwein noch nicht alle ist, habe ich nochmals den St. Chevrier Ash mitgebracht, außerdem einen trockenen Schweizer Weißwein zum Käse. Hillerts Wein ist noch nicht angekommen, obwohl gegen Elf jemand klingelte und sich in der Wechselsprechanlage mit "Post" meldete, ohne irgendeine Nachricht zu hinterlassen oder selbst aufzutauchen. Hab Andreas gefragt. Der hatte von seinem Büro das DHL-Türenklappen gehört, aber niemand gesehen.

Hab mir einen neuen Schal und einen olivfarbenen Eyeliner gekauft :) Endlich wisch- und tränenfeste Lider! Jetzt können Herbst & Schnupfen beginnen.


Den Norwegerpullover habe ich nicht gekauft, mein eigenes Eisgrau vor Augen, ganz ohne die 9,80 Euro Versandkosten zu investieren. Aber bei dem Tchibo-Kleid werde ich wahrscheinlich schwach. Nur das dazu dann auch noch ein Mantel fällig wird.

Bin gespannt, wann ich das iPhone5 bei "meinem" Vodafone-Händler angeboten bekomme.

Barbara Dressler muss ich sagen, dass Nina sich wieder immatrikuliert hat, aber grad auf den Kanaren ist, so dass ich die Bestätigung erst später bringen kann. Das war schon eine Überraschung, dass sie weiterstudiert, nachdem sie sich so von mir zurückgezogen hat. Es ist schon gut, wenn sie sich mit ihren Kommillitonen intensiv austauscht. Da sind die Entscheidungen ausgewogener, als wenn ich sofort losstürze und jeden Schritt rückhaltslos zu begleiten versuche und dadurch unnötig Tempo in ihre Entscheidungen bringe.

Matthias Schmidt, der Münchner Chemiker im Blaster, erzählt jetzt mehr. Bin regelrecht stolz auf mich. Inzwischen genügen immer weniger Impulse, um den Anderen zum Erzählen zu bewegen. Ich brauche ihn danach auch kaum aufzufangen. Ein Buch wäre toll. Es gibt nichts Intimeres als Papier.

Freitag, 21. September 2012

Im August 2004 war ich die ersten Tage allein. Es war schlimm ohne Tim.

Mein letztes versandtes Posting, bevor das Notebook kaputtging:

Mitteilung von biggi (24.10.2004 09:51:04):

biggi über »schornsteinnah«

[zum Original-Text]

> ist bei manchen Häusern der Blitzableiter. Manche Nutzer schätzen aber andere Leitungsstrukturen mehr. Wasseruhren, Luftfeuchte, Eichenleichen... Es gibt so vieles.

Das erste Mal richtig gegruselt habe ich mich, als zeitgleich bei mir das Trinkwasser und im Weserstadion das Licht ausfiel. Aber als Groke dann behauptete, dass er per Handy sendet, konnte ich mich schnell entspannen. Überall können die Filter ja doch nicht gleichzeitig ausfallen. Immerhin gibt es ja noch LAN-Kommunikation.


Nein, das Notebook war nicht kaputt, es war Schrott. Der Blitz hatte angeblich eingeschlagen, während ich einen Text blastete, der FrankElstner, VerstehenSieSpaß und IchWünscheIhmDieMordkommissionAufDenHals enthielt, was mir angesichts diverser Unfallmeldungen, die ich als inszeniert einordnete, angemessen erschien. Genau in dem Moment, in dem ich auf Senden klickte, gab das Notebook den Geist auf. Das mit dem Überspannungsschaden durch Blitzschlag besagte jedenfalls das Versicherungsgutachten. Es hatte die Hauptplatine zerfetzt. Nein, es war ein Haarriss, was aber auf dasselbe hinauslief, erzählte Voyager, als sie mir Monate später in die Geschlossene Ersatz brachte.

Ich selbst hatte zu dem Zeitpunkt weder Blitz noch Donner wahrgenommen. Danach ging nichts mehr. Keine einzige Diode flackerte mehr. Das Teil war nur noch Schwerkraft. Ich saß in Tims Kinderzimmer, das Notebook auf seinem Hocker und diverse Umzugskartons um mich herum, und starrte verdutzt auf den schwarzen Monitor. So nah hatte ich den großen Unsichtbaren noch nie erlebt. Religiös bin ich aber nicht geworden.

Inzwischen müsste ich in meinen Tagebüchern blättern, um mich tatsächlich daran zu erinnern, welchen terrestrischen Sender ich Weihnachten 2004 gehört hatte. Wahrscheinlich hatte ich zwischen Jump und PSR hin- und hergezappt, da mein Notebook immer noch kaputt war.

In der Psychiatrie dann im Februar 2005 lernte ich zufällig einen Auto-Mechatroniker kennen, der an einem Diagnoseplatz arbeitete. Meine erste Frage an ihn: Wird die Automatik von CD oder durch Internet-Downloads programmiert? Beides ginge. Ob per Funk Störungen an der Automatik denkbar seien, habe ich mir dann nicht mehr zu fragen getraut. Es ist schon lange her - 2005. Inzwischen war die Befürchtung schon Gegenstand eines Thrillers, also Geschichte. Ich selber habe ihn nicht gesehen, aber meine Psychologin. Und das ist auch schon wieder lange her.

Moses Wolf ist grad bei Matuschke. Kai Karsten meditiert über trockene Unterschenkel. Schlafenszeit.

22. September 2012, um 10 Uhr:
Was diese aufgeregte Gedankenkette auslöste? Ich hatte den Blaster über das Stichwort "Ich" aufgerufen, bekam den Blast "Ich höre Groke" und hörte im nächsten Moment Kai Karsten die Verkehrsmeldungen mit "Obachte" abschließen, einem Wort, das ich sofort Groke zuordnete. Das allein genügte schon, sofort zurückzublättern. Da spielte es kaum noch eine Rolle, dass wenig später Wolf bei Matuschke war.
Petra scheint in der Sendung "MDR um Zwölf" vom 30.August 2012 um 11:45 Uhr in dem Beitrag "Querbeet" beim Tomatenpflücken zu sehen zu sein.

Christoph Buhl war scheinbar froh, als ich ihn anrief. Seine Stimme klang ein bisschen wie die von Matthias, Petras Freund. Buhl ist Petras Betreuer. Ich hab ihm gesagt, dass Petra keine Psychopharmaka will, dass die Behandlung gegen ihren Willen erfolgt und dass das neuerdings nicht rechtens sei. Das sei ihm alles bekannt, wechsle aber. Auch die Unterbringung erfolge nicht gegen ihren Willen. Es sei eher so, dass sie andernorts eher in den Maßregelvollzug geraten würde. Andernorts meint die Zwangsbehandlung im Uniklinikum Leipzig, wo sie mehrfach übergriffig geworden sei, so dass die Gefahr bestünde, dass ein Richter tatsächlich den Maßregelvollzug verfüge.

Nachdem Petra mir erzählt hatte, dass ihr bei der Polizei jemand gesagt habe, jemand wie sie gehöre aufgehängt, rief ich Dirk Welzel an, der beim Gericht arbeitet. Ob eine Strafanzeige oder eher eine Dienstaufsichtsbeschwerde angemessen sei, wollte ich wissen. Eine Strafanzeige ginge schon, sagte er. Aber da stünde Aussage gegen Aussage und sie riskiere im Gegenzug eine Verleumdnungsklage. Außerdem sei der Kontext wichtig. Es gebe schon Häftlinge, die einen reizen. In Erregung fielen schon Worte, die man nicht so meine. Nicht jeder, der IchBringDichUm sage, setze das auch um.

Das kam mir bekannt vor. 1992 hat unser damaliger Nachbar in Gegenwart seines Anwalts und unseres damaligen Hausverwalters angekündigt, Martin zu erschießen, ohne dass sich danach jemand daran erinnern wollte. Das tat weh. Damals hatte ich auch nur versucht Martin zu beruhigen, statt sofort eine Strafanzeige auszulösen. Der Nachbar war eben ein Choleriker. Und das blieb er auch.

Aber bei Strafvollzugsbeamten lege ich einen anderen Maßstab an.


Petra schwärmt von Elbingerode. Man könne dort gut Psychopharmaka ausschleichen.

Dirk glaubte mir nicht, dass auch in den letzten Jahren Zehntausende zwangssterilisiert wurden. Hab ihm den Link zur österreichischen Behindertenbeauftragten gemailt. In Deutschland ist die Lage ähnlich: Eine Sterilisation aus medizinischen Gründen darf nach § 1905 BGB erfolgen, "wenn der Betroffene auf Dauer einwilligungsunfähig bleibt" und "wenn ohne den Eingriff eine Schwangerschaft wahrscheinlich wäre". Das widerspricht der UN-Behindertenrechtskonvention.

Donnerstag, 20. September 2012

Im Krankenhaus nur mal eben kurz verhungert: Intensivtherapie.

Irl Hirsch von der University of Washington School of Medicine in Seattle hält es angesichts dieser Unsicherheit für ratsam, die Blutzuckerziele nicht zu anspruchsvoll zu setzen. Oder auf DDR-Deutsch: Was du nicht aufzeichnest, kann nicht gegen dich verwendet werden. Wann ist ein Tod tatsächlich natürlich?


Praktikum
bei Uwe Stuhrberg

Oeserin
Kaffee-Peeling

Ob es eine Übersicht der Medikamente mit der Nebenwirkung Schilddrüsenunterfunktion gibt? Ich habe Lust, die Rote Liste umzukippen und den Inhalt nach Nebenwirkungen zu sortieren, grad für die Geriatrie. Ob das dem Heilmittelwerbegesetz widerspricht? Es ist eines der verbraucherfeindlichsten Gesetze, das ich kenne. Mutter nimmt seit kurzem acht Medikamente und hat seitdem Schilddrüsenunterfunktion.

Aber totalitär wie das deutsche Gesundheitswesen organisiert ist, gibt es mittlerweile zwar vereinzelte Selbsthilfegruppen aber keinerlei Medikamenten-Nebenwirkungskataloge, die das Waschzettelwissen a la Rote Liste zusammenfassen.

Nur wenn ich das jetzt zu schreiben beginnen würde, wäre meine BU-Rente der Ärzteversorgung weg. Also bleibe ich bei aller Nächstenliebe lieber beim Lifestyle-Journalismus. Wo beginnt Solidarität? Bestimmt nicht beim Beziehen von Hartz IV zum Retten der Allgemeinheit. Dann hätte ich wahrscheinlich doch eine inkurable Psychose. Wer so bescheuert ist, lebt hier im falschen System. Mit wem verdammt soll ich mich solidarisieren wenn nicht mit dem, der mich tatsächlich auch unterstützt? Ich war lange genug arbeitslos. Sämtliche Versager dieses Landes als Lobby, gestalkt durch einen Alkoholiker.

Verdammt, so ein Nebenwirkungskatalog wäre schon gut. Bloß wer finanziert das Teil? Die Stiftung Warentest?

Hab mich vor lauter Schreck gleich im Blog abgemeldet.

Ein Online-Katalog mit Zugangsbeschränkung wie die Rote Liste ist schon ein Hammer. Aber ein Staat der sich Krankenversicherungsbeiträge als alleinseligmachendes Instrument geschaffen hat, hat es nicht anders verdient. Ein Gesundheitsmarkt wäre schon toll, statt dieses Herrschaftswissen abzuschotten.

"Ja, ich finde es auch toll", blubbert Matuschke auch grad. Keine Ahnung, was er meint. Er wird schon wissen, was er will.

Ein Hauch Sozialismus-Nostalgie mitten in Europa - die deutsche Krankenversicherung. Obama droht sie den Amis inzwischen auch an. Bin gespannt, ob er damit Stimmen fängt. Dann haben die dort bestimmt noch mehr Psychiatriekosten als bisher.

Petra hat angerufen. Sie will raus und will nicht raus. Ihre Mutter habe ihr gesagt, sobald die Zwangspsychiatrie wegfalle, bleibe nur der Maßregelvollzug. Die Beiden lieben sich auf eine anstrengende Weise. Die Mutter habe ihr schon mit vier Jahren gesagt, dass sie ins Heim müsse. Hab Petra trösten wollen, indem ich sie darauf hinwies, dass sie sie immerhin nicht hat sterilisieren lassen, wie es Zehntausende andere getan haben. Aber der Trost war wahrscheinlich auch nur schwach. Der sicherste Schutz vor diesen Sterilisationen wäre gewesen, wenn die Eltern kostenbeteiligt worden wären. Aber das deutsche Versicherungssystem federt das ja alles ab. Und irgendeine Ethikkommission segnet das bestimmt auch in den kommenden Jahrzehnten ab, egal wie laut die Betroffenen ihre Schadensersatzansprüche geltend zu machen versuchen. Das Grundgesetz ist in dem Fall wahrscheinlich genausowenig Orientierung wie der Katzenjammer nach vollbrachter Kastration. Ich komme schon wieder vom Hundertsten ins Tausendste. Nur wegen der bescheuerten Zugangsbeschränkung für die Rote Liste. Groke fehlt mir. Den jetzt hören zu können wäre schön.

Vielleicht wäre der TÜV ein Ansprechpartner für die Schwarze Liste als Pendant zur Roten Liste. Aber so hoch kann die Vergütung gar nicht sein, wie ich sie bräuchte, um ohne BU-Rente auszukommen.

Anja will jetzt auch einen Wellness-Teil in die Disy reinnehmen. Hab auf mein dann fälliges Gehalt hingewiesen. Das genügte.

Es ist schon zum Kotzen. Ich wäre schon gern lauter. Das Leben ist kurz. Verdammt, was ist wirklich wichtig? Ich werde erst mal abwarten, was Mutters Hausarzt sagt, außer dass die Unterfunktion leicht zu korrigieren ist. Alles wird gut.

Positiv zu denken tut gut. An einem Nebenwirkungskatalog zu schreiben macht krank und miesepetrig. Lifestyle-Journalismus ist schon das Beste für mich. Vielleicht findet sich ja jemand im BMG mit schreiberischen Ambitionen, der übervatermäßig die Pharmalandschaft wichten will.

Was macht jemand, der zu faul zum Schreiben ist? Er mailt.



From: christine
Sent: Thursday, September 20, 2012 9:42 PM
To: patientenbeauftragter@bmg.bund.de
Cc: Nina Hagen
Subject: Patientenrechtegesetz

Lieber Herr Zöller,

ermutigt durch Ihre Posteingangsbestätigung hier nun eine erneute Mail zum Patientenrechtegesetz zur Passage “Aufklärungspflicht”:

Gegenwärtig ist mit Hinweis auf das Heilmittelwerbegesetz der Zugang zur leicht gen Nebenwirkungskatalog zu kippenden Roten Liste beschränkt. Außerhalb des Gesundheitsmarktes wäre das eine undenkbare Bevormundung des Kunden. Wie hält es das BMG künftig im Zusammenhang mit der Zwangsmedikation Psychiatriebetroffener mit dem Zugang dieser Patientengruppe zur Roten Liste, zumal der Therapeut hier durch den Gesetzgeber nicht zwingend zur Aufklärung verpflichtet ist?

Herzlich
Christine Salzer
Pflegenetz Sachsen

Petra ist am Dienstag letzte Woche im Querbeet beim Tomatenpflücken vom MDR gefilmt worden und will die Aufzeichnung sehen. Hab Bauer gefragt, ob ihm die Dreharbeiten aufgefallen sind und ob er weiß, wie die Sendung heißt.

Es war alles so nah damals: Thees hatte Anke Engelke und Harald Schmidt am Mikro. Allzuoft wird das nicht vorgekommen sein, zumal ich in der Zeit oft SWR3 gehört hatte und es bemerkt hätte. Während ich Schmidt hörte, blastete ich meine Wut ins Weltweite. Im selben Moment kam er plötzlich auf Autisten zu sprechen, was ich selbstredend auf mein Statement bezog, als ob er mich wahrgenommen hätte.

Dieses Gedankenlautwerden, das mir zuletzt bei der "Unschuld der Moslems" auffiel, ist meistenteils Autosuggestion. Umso verblüffender ist für mich, dass so viele auf das Video reagierten, das für mich überhaupt nichts enthielt, was mich veranlassen könnte, es nicht wegzuklicken. Da war keinerlei Neugier in mir.

Hab grad nachgeschaut: Am 9. Dezember 2003 war Harald Schmidt bei Thees. Da das Blasterforum um die Zeit eine Lücke hat, kann ich es allerdings nicht beschwören. Alle Einträge vor dem 13. August 2004 um 17:50 Uhr sind von meiner IP aus nicht aufrufbar.

Gedankenlautwerden ... Natürlich ist es eher ein Überspringen der Stimmung beim Hören als das Phänomen EsRegnetWennIchWeine mit dem Umkehrschluss IchDarfNichtWeinenSonstRegnetEs. Trotzdem fasziniert es mich immernoch genauso wie der Umstand, dass das Licht im Kühlschrank immer genau dann angeht, wenn ich die Tür öffne.
Er war unterwegs. Scheurer. Von der Couch aus sehen die Wolkenbilder eindrucksvoller aus, als wenn man selbst in der Luft ist. Die Audiodatei zu haben wäre schon toll.

Nächste Woche arbeitet Gerlinde in der Redaktion. Ich bin gespannt, wie es ihr gefällt.

Inzwischen bezeichnen die Frühaufdreher Müller wechselweise als Latino der Herzen und Kimba, das Wildkalb, weil ihm die Zumba-Frauen im Sauna-Ruheraum zu laut waren.

Was war eigentlich so toll an dem 7.11.06 gegen 5.26 Uhr? André hatte seine bescheuerten Steine mitgebracht, von denen ich jeden einzelnen hasse. Inzwischen hat er damit ja einen ganzen Laden vollgestopft. Dazu hatte er eine spezielle Räucherschale aufgebaut. Ich weiß schon gar nicht mehr, ob es Weihrauch war. Er hatte wohl kurz vorher einen Massagekurs belegt oder jemanden kennengelernt, der ganz gut massierte, und wollte es selbst ausprobieren. Die Steine, die er dabei hatte, schauten aus wie Flusskiesel. Es hatte etwas von Sauna, ja Sauna mit Zeitansage. Das Fantastische an der Zeitansage war, dass sie weniger mich als André betraf, der nämlich wenig später auf Arbeit musste. Ich konnte liegenbleiben. Ein schöner Tag.

Und weil dieses Liegenbleibenkönnen für mich so antörnend war, habe ich in den folgenden Jahren den Wecker fast täglich 5.26 Uhr klingeln lassen. Meine Mutter fand die Idee bescheuert, aber die schläft ja auch nicht allein und könnte sich den Luxus daher nicht leisten, zumindest nicht täglich.

Inzwischen schluckt André angeblich Ritalin. Schneller, höher, weiter. Egal. Es ist nicht mein Leben. Mehr als meckern geht nicht.

Liegenbleiben zu können ist schon etwas Tolles. Zum Beispiel abends beim Einschlafen zu wissen, dass der Andere grad im Studio sitzen muss, während ich schlafe. Nein, es ist wirklich keine Schadenfreude. So, jetzt muss ich wirklich aufstehen, sonst komme ich zu spät.

Hab gestern auf Schmidt reagiert.

Mittwoch, 19. September 2012

Thorsten interviewt Adelheid Kastner, legt Iris auf und befragt sie danach zu Wahn, resp. zu Fritzl. Lelo entwickelte ihren Vibrator Iris Jahre, bevor der gleichnamige Titel der Go Go Dolls die Charts stürmte.

Etwas verwirrt habe ich währenddessen rohen Ingwer gegessen, mir vorgestellt inwendig von Parasiten zerfressen zu werden, die in seinen Wurzelnischen auf ihre Bestimmung warteten, und mit der Omnipotenz der beiden Zwiebeln gespielt, die ich auf die abscheulich zähe Bärlauchcreme gestreut hatte. So gefroren hatte ich das letzte Mal, als ich meine erste Gurke nach den blutigen Durchfällen mit Nierenversagen gegessen hatte, die bundesweit Schrecken verbreiteten. Fakt ist, ich stapele seit Wochen meine Küchenbrettchen, bevor ich sie reinige und lasse außerdem die Tassen mit Kaffeerest stehen, um das Schicksal zu provozieren. Offensichtlich genügen die 60 Grad im Geschirrspüler und das bisschen kochende Wasser zum Überbrühen des Kaffees, um die Keimzahl zu minimieren. Ob das schon Selbstgefährdung ist? Immerhin gehe ich mit dem Geschirrspüler nicht bis auf 40 Grad runter. Aber Sagrotan auf die Bretter zu sprühen tue ich meiner Leber nicht an.

Ich bin gespannt, ob Tim heute daran denkt, mir die Citycard zu bringen.